Mit Schmuddelkindern spricht man nicht

Nach Erscheinen seines Interviews auf der Webseite der Zeitschrift ‚Junge Freiheit‘ hat Andreas Popp, stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei, sich so einiges anhören müssen von empörten Leuten, die aber offensichtlich allesamt etwas gegen das Blatt an sich haben, nicht gegen das, was Andi in diesem Interview gesagt hat. Ob dieses Interview politisch klug gewesen sei, bin ich gefragt worden und Andi selbst hat diese Frage für sich ja bereits beantwortet – Nein, ‚politisch klug‘ im Sinne eines Politik-Marketing-Ansatzes für die Piratenpartei war dies natürlich zunächst nicht.

Wenn man sich einige Details der Vergangenheit der Debatte um diese Zeitung anschaut, lernt man zunächst, dass sich ihre Bewertungen zwischen „unabhängiges, konservatives Medium“ und „Sprachrohr der ‚Neuen Rechten'“ bewegen. Darüberhinaus geht die Liste derer, die ihr schon Interviews gegeben haben bis hin zu Charlotte Knobloch, auf deren Interview hin sich der Zentralrat der Juden in Deutschland entschloß, „dass in Zukunft ‚rechtsgerichtete Medien kein Gesprächspartner‘ mehr für ihn seien“.

Ich muss zugeben, dass ich von den Argumenten der Empörten einigermaßen überrascht war – genau genommen von der Abwesenheit solcher Argumente. Speziell der heilige (grüne)  Zorn der Julia Seeliger in der TAZ erschöpft sich in Empörungsfloskeln wie ‚mangelnde Distanz zum rechten Rand‘ oder ‚Abermals ist es der Piratenpartei passiert, unsensibel gegenüber rechtslastigen Argumentationen gewesen zu sein.‘

Im Interview liest sich das so:

JF: Mit wem würden Sie denn koalieren?

Popp: Keinesfalls mit rechten Parteien.

Etwas intelligenter ist da schon Valins Kommentar auf Spreeblick, in dem zunächst festgestellt wird: „Das Erschreckende ist nicht, dass der Stellvertretende Vorsitzende der Piratenpartei Andreas Popp der Jungen Freiheit ein Interview gegeben hat.“, um aber mit den Worten zu schließen: „Viel schlimmer aber ist, dass die meisten kommentierenden Piraten offensichtlich vor lauter Pragmatismus vergessen, grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. In dem Fall: Ob sie sich entscheiden, Rechtsextreme zu instrumentalisieren. Und sich gleichzeitig durch Rechtsextreme instrumentalisieren lassen.“

Warum erwähne ich dies alles? Nun, ich bin alt genug, um mich an vergangene Wahlen zu erinnern, bei denen rechte Parteien wie NPD, DVU, REPs und ähnliche immer mehr Stimmen bekamen und immer wieder war am Wahlabend die Ratlosigkeit groß: Das sei fehlgeleiteter Protest, es sei Politikverdrossenheit, man müsse mehr Angebote für Jugendliche schaffen uvm. In einigen Wahlkämpfen seitdem hat die CDU sogar versucht, mit fragwürdigen Kampagnen und Worten am rechten Rand zu fischen, sei es bei der Aktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft oder dem Rüttgerismus „Kinder statt Inder„.

Nach wie vor sind solche rechten Parteien in einigen deutschen regionalen Parlamenten vorhanden und bei der jüngsten Europawahl erreichte der Rechtspopulist Wilders in den Niederlanden einen großen Wahlerfolg.

Welche Antwort wollen wir als Politiker und als Parteien darauf geben? Sicherlich: eine Zusammenarbeit mit rechten Parteien kommt nicht in Frage, auch für mich nicht, genau das hat Andreas Popp ja auch gesagt. Ist es aber die richtige Antwort, einer Zeitung nicht die eigene politische Meinung darzulegen? Einer Zeitung, die zugegebendermaßen die eigene Schmerzgrenze der Distanz zum rechten Rand bis zum äußersten belastet, bisweilen überschreitet, und die das natürlich absichtlich tut. Einer Zeitung, die aber auch diejenigen Menschen erreicht, die wir überzeugen wollen und müssen, damit die Wahlergebnisse der rechten Parteien nicht weiter steigen sondern endlich sinken. Ich denke bei der Bewertung dieses Interviews an die Leser der Jungen Freiheit , nicht an die Macher. Wenn wir diese Menschen nicht für würdig befinden, mit ihnen über Politik zu reden, dann geben wir sie verloren. Wenn wir sie zurückholen wollen ins demokratische Spektrum, dann müssen wir mit ihnen reden, ihnen klarmachen, warum die rechte Ideologie menschenfeindlich ist. Sie zu verachten, sich von ihnen zu distanzieren, mag den Linken dabei helfen, ihre eigene Identität zu definieren – in der angesprochenen Sache ist es eher schädlich.

Sicher, um mit diesen Menschen zu reden, muss man nicht der Jungen Freiheit ein Interview geben, dies wird ja offenbar als eine Aufwertung der Zeitung gesehen, obwohl ich es bisher eher als eine Pflicht angesehen habe, dass man als Politiker der Öffentlichkeit Rede und Antwort zu stehen hat, unabhängig davon, ob man mit dem Fragenden irgendwie übereinstimmt. Darüber können wir streiten. Nicht aber darüber, dass Andreas Popp in seinem Interview klipp und klar Stellung bezogen hat gegen diejenigen, von denen wir uns angeblich zu wenig distanzieren.

Mag sein, dass wir als Piratenpartei nun den Weg gehen, den andere vor uns gegangen sind, und der Jungen Freiheit kein Interview mehr geben; mag sein, dass der 140-Zeichen-Sturm auch über meine Worte hier herüberziehen wird; mag sein, dass wir bei der Bundestagswahl einen erneuten Zuwachs bei den rechten Parteien sehen. Die Piratenpartei lässt sich jedenfalls nicht instrumentalisieren und instrumentalisiert auch nicht und Andi hat in seinem Interview daran keinen Zweifel gelassen.

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367 Antworten to “Mit Schmuddelkindern spricht man nicht”

  1. Alex Says:

    @ballmann
    Haben Sie den Text oben gelesen?
    Wenn ja, wüssten Sie die Antwort auf Ihre Frage „Wie wird sich Jens Seipenbusch entschuldigen“…

  2. AMcK Says:

    Sehr gut, Herr Seipenbusch!

    Ich stimme ihnen von ganzem Herzen zu!
    Ein Gedanke, der mir bei der Sache durch den Kopf ging ist folgender:

    Den rechten Rand (und die echten Rechten) nur zu ignorieren, und sich nicht mit ihnen auseinander zu setzen und sie (wie es in einer guten Demokratie eigentlich Usus sein sollte) zu überzeugen versuchen, ist falsch. Die Personen am rechten Rand sind sowieso schon seit einiger Zeit auf die Piratenpartei aufmerksam geworden und erhoffen sich durch uns Freiheit, auch für ihr Gedankengut (schaut ruhig mal in die Foren). Eine Klarstellung, dass eine Koalition mit rechten Parteien für die Piraten nicht in Frage kommen wird, hat da echt mal Not getan. Und doch ist es wichtig, sich auch darüber hinaus mit diesen Meinungen und den Menschen dahinter auseinander zu setzen!!!

    Um es verkürzt auszudrücken)

    Rechte nur zu IGNORIEREN, statt zu ÜBERZEUGEN,
    ist
    wie SPERREN statt LÖSCHEN.

    Hautpsache, keiner guckt hin und kümmert sich um das Problem!
    Und das, das ist doch hoffentlich allen Piraten klar, ist eine uns nicht genehme Vorgehensweise.

    Schreibt euch das hinter die Ohren!

    Herzlichst, ein (fast) Mitpirat,
    der auf jeden Fall am 27. Piraten wählen wird!!!

    Gruß

  3. Hbb Says:

    Richter B. ist vielleicht die viele Sonne nicht ganz bekommen. Ok, war jetzt etwas unseriös. Aber als frrisch urlaubserholter Akademiker sollte man schon die Kraft aufbringen, die Inhalte in Andis Interview zu bewerten. Vielleicht wollte er sich aber nur mit einer ungezielten Breitseite zurückmelden und hat fröhlich herumgebasht.

  4. Aidan Says:

    Sehr gut, Herr Seipenbusch!

    Ich stimme ihnen von ganzem Herzen zu!
    Ein Gedanke, der mir bei der Sache durch den Kopf ging ist folgender:

    Den rechten Rand (und die echten Rechten) nur zu ignorieren, und sich nicht mit ihnen auseinander zu setzen und sie (wie es in einer guten Demokratie eigentlich Usus sein sollte) zu überzeugen versuchen, ist falsch. Die Personen am rechten Rand sind sowieso schon seit einiger Zeit auf die Piratenpartei aufmerksam geworden und erhoffen sich durch uns Freiheit, auch für ihr Gedankengut (schaut ruhig mal in die Foren). Eine Klarstellung, dass eine Koalition mit rechten Parteien für die Piraten nicht in Frage kommen wird, hat da echt mal Not getan. Und doch ist es wichtig, sich auch darüber hinaus mit diesen Meinungen und den Menschen dahinter auseinander zu setzen!!!

    Um es verkürzt auszudrücken)

    Rechte nur zu IGNORIEREN, statt zu ÜBERZEUGEN,
    ist
    wie SPERREN statt LÖSCHEN.

    Hautpsache, keiner guckt hin und kümmert sich um das Problem!
    Und das, das ist doch hoffentlich allen Piraten klar, ist eine uns nicht genehme Vorgehensweise.

    Schreibt euch das hinter die Ohren!

    Herzlichst, ein (fast) Mitpirat,
    der auf jeden Fall am 27. Piraten wählen wird!!!

    Gruß

  5. Gedoens Says:

    Danke Jens für die klaren Worte.
    Freut mich zu sehen, wenn jemand auch bei Gegenwind noch Rückgrat zeigt.

  6. Fabian Says:

    Idealismus in allen Ehren. Aber lässt sich ein Leser der JF „resozialisieren“? Wohl kaum. Natürlich sollte man versuchen, Rechte wieder in die Gesellschaft zu holen, nur ob die Piraten gefestigt genug sind, eine mögliche Unterwanderung zu verhindern?
    Vielleicht sollte man sich zunächst auf andere Dinge konzentrieren, statt gleich zu versuchen, die Welt zu erobern.

    • Taradino Cassatt Says:

      @Fabian
      Ich bin Leser der JF.
      Ich wähle FDP oder Piraten und würde niemals DVU, REP oder NPD wählen.
      Ich wüsste auch nicht, warum sich jemand, der z.T. rechtskonservative Ansichten ( != rechtsradikal, rassistisch oder antisemitisch) vertritt, für seine Meinung entschuldigen muss oder wie Du es sagst „resozialisieren“ lassen soll.

      Ich bin ehrlich gesagt ziemlich entsetzt über diese ganze Diskussion. Keiner bei der JF leugnet oder relativiert den Holocaust, genau so wenig wie beispielsweise bei der FAZ.
      Ich halte es für zutiefst intolerant. Hier wird auf Seiten wie SPON gezielt Stimmung gegen die Piraten gemacht. Vielleicht sollten diese Redakteure mal überlegen, ob nicht sie es sind, die intrumentaliseren oder sich intrumentalieren lassen.

  7. pantapanta Says:

    „Wenn wir diese Menschen nicht für würdig befinden, mit ihnen über Politik zu reden, dann geben wir sie verloren. Wenn wir sie zurückholen wollen ins demokratische Spektrum, dann müssen wir mit ihnen reden, ihnen klarmachen, warum die rechte Ideologie menschenfeindlich ist. Sie zu verachten, sich von ihnen zu distanzieren, mag den Linken dabei helfen, ihre eigene Identität zu definieren – in der angesprochenen Sache ist es eher schädlich.“

    Super, besser hätt ich es auch nicht sagen können, meines erachtens eines der besten Statements zu dieser ganzen Debatte. Ich reg mich auch immer auf, wenn andere Politiker während einer Interviewrunde als persona non grata behandelt werden und die „etablierten“ Mundaufmacher dann den Sall verlassen.

    Ich frag mich immer, ob denen die Argumente fehlen gegen solche zum Teil abstrusen Gedankengebilde der rechten Parteien.

    DAS ist für mich ein echtes Armutszeugnis.

    Und dass durch die ganze Alphabloggerszene ein Aufschrei des Unmutes geht, war doch auch abzusehen.

    Wer sich mit einem schnell hingerotzten Internetmanifest auf Kurs begibt muss natürlich auch höchst empört den Rest der Welt (-weitweb) davon in Kenntnis setzen. So sieht halt guter Bloggismus aus, oder etwa doch nicht?

    • Paule Says:

      @pantapanta: Dein Beitrag erspart mir doch glatt meinen eigenen Kommentar. Danke:)

  8. Lemonhead Says:

    Hervorragendes Statement, Jens. Ich hätte das nicht besser ausdrücken können. 🙂

  9. Frieda Says:

    Danke fuer diesen Beitrag. Das Argument, dass man die potenziellen Waehler der Rechten erreichen muss, wenn man sie nicht vollkommen verlieren will, ist richtig. Und ja, es ist auch moeglich, jedenfalls in einigen Faellen, das sehe ich bei Jugendlichen, mit denen ich gelegentlich zu tun habe. Ich muss zugeben, dass ich selbst meine emotionale Reaktion und meine Abwehrreflexe nicht immer unter Kontrolle habe und erst neulich bei einer Diskussion mit einigen Pro-NRW-Vertretern den Raum verlassen musste, weil mein Blutdruck ueber 200 zu steigen drohte. Umso mehr Respekt fuer die, die es schaffen…

    • Wahr-Sager Says:

      Du heißt aber nicht zufällig Margarethe Schreinemakers, oder? 😉

  10. ballmann Says:

    Der Fragebogenin der JF:

    „Wo möchten Sie am liebsten sein?

    Am Strand in Brasilien, die Sonne, das Meer und Agua de coco genießend.

    Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

    Für meine Freunde, wenn sie mich brauchen.

    Was bedeutet Heimat für Sie?

    Home is where the heart is.

    Was ist Ihnen wichtig im Leben?

    Meinen eigenen Ansprüchen zu genügen, auch im Umgang mit anderen Menschen.

    Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

    Vieles, darunter eine gute Erziehung, viel Liebe und einen kritischen Geist.

    Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

    Das Buch „Jargon der Eigentlichkeit“ von Theodor W. Adorno, weil darin ideologischer Sprachgebrauch entlarvt wird.

    Welche Musik mögen Sie?

    Die Musik von Frank Zappa.

    Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

    Als Physiker sollte ich hier wohl „der Urknall“ sagen und dann hinzufügen, daß es diesen vielleicht gar nicht gegeben hat.

    Was möchten Sie verändern?

    Ich möchte die just entstehende Informationsgesellschaft menschlich, gerecht und frei gestalten.

    Woran glauben Sie?

    Ich glaube daran, daß der Mensch seines Glückes (und auch seines Unglückes) Schmied ist, individuell wie gesellschaftlich.

    Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

    Menschlichkeit, Menschlichkeit und Menschlichkeit.

    Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

    Keine besondere, er ist Teil des Lebens wie vieles andere auch und sollte entsprechend behandelt werden.“

    Klares politisches Statement, Klasse !

    • Seth03 Says:

      Was soll er denn sonst sagen? Lügen?
      Wieso sollte diese persönlichen Statements eigentlich politisch sein?

      Das Programm der Piraten kann man auf der Homepage lesen.

  11. Joe Says:

    Jens, so ein Statement wie Deines hätte ich mir von Andreas gewünscht. Sein peinliches Zurückrudern läßt leider einen schalen Nachgeschmack des Fähnchens im Wind zurück.

    Du hast jetzt mit Deinem Auftrauchen im »Roten Tuch« (die JF hat vermutlich mehr Leser im ultralinken Spektrum, als es Nazis gibt) der ganzen Entrüstungsindustrie noch einen oben draufgesetzt. Das amüsiert mich.

    Dennoch möchte ich Dich bitten, zwischen rechten (CDU, CSU, FDP) und rechtsextremistischen Parteien (NPD, DVU) zu unterscheiden. Die Gleichsetzung rechts = rechtsextrem = böse ist eines Demokraten nicht würdig.

    Ansonsten hat der Text meine volle Zustimmung.

    @Fabian: Ein Leser der JF hat bereits in Andis Blog bekundet, aufgrund des Interviews die Piratenpartei zu wählen. Diese eine Wählerstimme macht jetzt sicher die Piraten für Politsch Korrekte absolut unwählbar, ich weiß.

    • Wahr-Sager Says:

      @hüstel:
      CDU, CSU und FDP sind alles – nur keine rechten Parteien. Die CDU gibt sich ganz klar als „Partei der Mitte“ aus, weil sie Schiss hat, in den „Kampf gegen rechts“-Sog gerissen zu werden. Selbst die einst konservative CSU beteiligt sich an diesem linken Spektakel, nur die FDP hält sich meines Wissens (noch) vornehm zurück – aber wie lange noch?

      Wenn Linke jammern, dass die Piraten-Partei der Jungen Freiheit ein Interview gegeben haben, dann sollen sie halt die LINKE wählen, aber nicht hier rumflennen.

  12. Yopperau Says:

    Rechte Parteien ziehen ihre Vorteile aus sozialen Missständen. Fehlende Bildung macht Menschen leichter fassbar für rechte und linke Propaganda.

    Und eben diese Menschen, seien Sie nun aus freiem Willen oder Verblendung in einem solchen Milieu, werden durch die vielen Aussagen als Unmenschen und Verbrecher abgestempelt.

    Statt zu informieren sollen wir sie ignorieren, sie von der Gesellschaft abtrennen wie totes Fleisch. Sieht nicht schön aus so ein brauner Fleck! Statt Hilfe bietet ihr nur Ausgrenzung und bietet so den Rechten noch Nahrung!

    Die Piratenpartei soll informieren! Eben für Demokratie und Werte, für das was jeden Piraten auf Demo’s treibt und täglich dazu antreibt zu handeln statt auf die etablierten Parteien zu warten – und zu hoffen.

    Auch die Piraten sind nicht gefeit davor von denen die wir überzeugen mögen unterwandert zu werden. Menschen denken andres als sie handeln, soll man deswegen Paranoid werden und abschotten? Die Piraten KÖNNEN das NICHT. Jede Organisation ist dieser Gefahr ausgesetzt! Man benötigt Stärke um sich zu öffnen und man braucht Standhaftigkeit mit Kritik umzugehen.

    In diesem Sinne und für den Kampf für Demokratie,

    WEITERMACHEN!

    Yopperau

    • Fabian Says:

      Fahrt einfach mal durch Mecklenburg und unterhaltet Euch mit ein paar Rechten. Die sind ganz heiß auf Information 😉

      Basisarbeit. Tägliche, anstrengende Basisarbeit vor Ort, damit kann man vielleicht etwas erreichen. Muss man aber für vor die Tür gehen.

      • Paule Says:

        Das soll jetzt ein Argument für was sein?
        Für Basisarbeit ohne Information?
        Zu seiner Überzeugung stehen ist Voraussetzung um etwas zu bewirken. Und mit Vorleben der eigenen Ideale ist Basisarbeit schon mal ein ganzes Stück weiter.
        Schlaue Sprüche wie “ Fahrt einfach mal durch Mecklenburg…“ helfen irgendwie keinem weiter.

    • jahrra Says:

      von Yopperau:
      „Statt zu informieren sollen wir sie ignorieren, sie von der Gesellschaft abtrennen wie totes Fleisch. Sieht nicht schön aus so ein brauner Fleck!“

      ein stoppschild! ein stoppschild!

  13. Seth03 Says:

    Um etwas zu erreichen, muss man mnchmal durchs Feuer gehen. Wir sind eine Diskusionsgesellschaft, aber das einzigste, was man normalerweise von der Politik wahrnimmt, sind die bekannten drei Affen.

    Der Artikel in der JF war eigentlich Inhaltlich nicht zu beanstanden, er war klar gegen rechts, da rechts immer gegen die Verfassung bedeutet.

    • Jens Says:

      „er war klar gegen rechts, da rechts immer gegen die Verfassung bedeutet.“

      Aha.

      • Seth03 Says:

        Sie wissen wie ich das meine :), wenn sich rechte Parteien für Volksendscheide einsetzen würden wäre ich auch dagegen, weil ich davon ausgehen müsste das eine Propagandawelle danach losbricht.
        Volksendscheide ansich wären ja eine gute Sache, aber die muss man auf elementare Dinge beschränken.

        Diese unterschwellige Gefahr ist es was ich mit „rechts“ meinte.

    • Wahr-Sager Says:

      Vielleicht sollte man ja dann mal den Rechtsverkehr abschaffen?

      meint

      Wahr-Sager

  14. joschi Says:

    Danke!

    Um ehrlich zu sein wundert es mich wie leicht sich einige Piraten durch Aussagen bestimmter Leute und Blogs verunsichern lassen. Wirklich JEDER der das Interview gelesen hat sollte bescheid wissen. Wir Piraten werden immer den Dialog suchen, deshalb bin ich auch Pirat.

    • hbbb Says:

      Das eigentlich Spannende wird uns Außenstehenden vermutlich verborgen bleiben: Welche Einflüsse oder welche Einflüsterer haben Andi bewegt, sich zu entschuldigen.

      • Schwarzmaler Says:

        Das wüsste ich auch gern. Für mich ist dies ein Lackmustertest, ob Piraten die Freiheit ernst meinen, auch wenn es nicht um unser aller geliebtes Spielzeug (nicht ganz ernstgemeint) Internet geht.

  15. Jule Says:

    Den zu Recht Islam skeptischen Israelfreund Geert Wilders mit DVU und NPD auf eine vermeintlich gleiche „rechte“ Stufe zu stellen, ist schon harter Tobak.

    Ansonsten volle Zustimmung!

  16. APirateNotOfTheCaribbean Says:

    Einfach nur klasse! Danke 🙂

  17. Stefan Says:

    Ich persönlich kann dem Kommentar von Seipenbusch zu diesem Thema nur zustimmen. Finde es wichtig, dass man Rechte nicht ganz isoliert, denn dadurch werden meines Erachtens gerade die leicht Rechten zu Extremen.

    Ich persönlich verfolge selbst ein rechtes Blog recht kritisch und kommentiere ab und zu, um auch andere Ansichten aufzuzeigen. Vielleicht bringt es ja so manchen zum Umdenken.

  18. Benni Says:

    Wie naiv kann man eigentlich sein? Die JF arbeitet gerade damit sich als respektabel darzustellen in dem sie Leute als Interviewpartner gewinnt, die nicht wissen, worauf sie sich einlassen um dann hinterher wieder anderen mit den Ex-Interviewpartnern wedeln zu können, dass sie eine ganz normale Zeitung seien. Da lasst ihr euch gerade prima einspannen. Das ist alles seit Jahren bekannt und war schon hundertmal in den Medien. Diesen Mechanismus muss man doch wenigstens mal benennen und beurteilen und nicht mit so einem abstrakten Geschwafel daherkommen. Das ist wirklich peinlich Anfängermässig. Oder man will tatsächlich am Rechten Rand fischen. Ich hoffe immer noch auf ersteres auch wenn das jetzt schon anfängt nach Absicht zu riechen mit dem zweiten Vorfall innerhalb kürzester Zeit.

    • cynorx Says:

      Piraten fischen nicht, die ändern… 😉

    • name Says:

      > Die JF arbeitet gerade damit sich als respektabel darzustellen in dem sie Leute als Interviewpartner gewinnt, die nicht wissen, worauf sie sich einlassen um dann hinterher wieder anderen mit den Ex-Interviewpartnern wedeln zu können, dass sie eine ganz normale Zeitung seien

      Dann gibts es wohl zwei Möglichkeiten:

      a) sie ist tatsächlich eine ganz normale (rechtskonservative) Zeitung
      b) sie erweckt nur diesen Anscheint um im Schutzmantel des ganzen rechtsextreme Propaganda zu verbreiten.

      Im Fall b) solltest du ja in der Lage sein, dies durch einen entsprechenden Link auf einen derartigen Artikel zu belegen. Und dies würde mich tatsächlich interessieren, um mir ein besseres Bild von dem Blatt zu machen.

    • Wahr-Sager Says:

      Kann man naiver sein als du? Du schluckst ja offenbar alles, was die gleichgeschalteten Medien erzählen, anstatt selbst mal dein Hirn einzuschalten und dich unabhängig vom links gesteuerten Einheitsbrei zu informieren. Alles, was nicht ins politisch korrekte Bild der Linken passt, ist „rechtsextrem“, obwohl dieser Begriff ja heute gar nicht mehr nötig ist, weil dank dem „Kampf gegen rechts“ schon „rechts“ ausreicht, um mit Extremismus und (Neo-)Nazis in Verbindung gebracht zu werden. So macht man wirkungsvolle Propaganda, um eine Ideologie zu verbreiten und den politischen Gegner als ganz böse hinzustellen.
      Die Junge Freiheit ist eine rechts-konservative Zeitung und steht im Vergleich zu linken Hetzblättern für Seriösität und Wahrheitsliebe. Wenn sich die Piraten-Partei von roten Rattenfängern einspannen lässt, spricht das eindeutig gegen sie und ihre auferlegte Neutralität.

    • Barbarossa Says:

      Benni Sagt: Wie naiv kann man eigentlich sein? Die JF arbeitet gerade damit sich als respektabel darzustellen in dem sie Leute als Interviewpartner gewinnt, die nicht wissen, worauf sie sich einlassen
      https://nanuk.wordpress.com/2009/09/16/mit-schmuddelkindern-spricht-man-nicht/#comment-177
      ##
      Eine sehr gewagte These, wenn man sich einige der Interviewpartner anschaut, daß die „nicht wissen, worauf sie sich einlassen“.

      Erstmal die Bekanntesten Interviewpartner der „Jungen Freiheit“:
      Egon Bahr, Ephraim Kishon, Joseph E. Stiglitz, Joachim Kaiser, Ernst Benda, Hans Apel, Hans-Georg Gadamer, Vera Lengsfeld, Ferdinand von Bismarck, Peter Scholl-Latour, Udo Voigt.

      Zu den regelmäßigen Autoren der JF gehört auch der ehemalige Generalbundesanwalt ALEXANDER VON STAHL. Von Stahl war es auch, der die JF bei der erfolgreichen Klage gegen den Verfassungsschutz beim BVerfG vertreten hat. Das Urteil der BVerfG wurde 2005 auch von anderen Zeitungen als Sieg für die „Pressefreiheit“ gefeiert.
      (SPON mußte einen Artikel nachredigieren, weil zunächst geschrieben stand, die JF _werde_ vom Verfassungsschutz beobachtet. Soviel nur zum sonstigen „Qualitätsjournalismus“ am Rande.)

      Vollends fällt die These in sich zusammen, wenn man sich anschaut, was einige von denen gesagt haben. Will man da noch mit Ahnungslosigkeit argumentieren, muß man schon ziemlich verbohrt sein.

      Nachdem sich EGON BAHR für sein Interview verteidigen sollte, knickte er nicht etwa ein, wie jetzt der Vize der PP, Andreas „Andi“ Popp,sondern sagte:
      „Ich habe die Zeitung über Monate ein bißchen verfolgt, fand sie interessant, intelligent, rechtskonservativ –aber nicht nazistisch– und habe gedacht, nachdem ich auch gesehen habe, daß sie auch den 20. Juli fabelhaft behandelt haben, einschließlich der dortigen Sozialdemokraten, ich könnte ein Interview geben. Mir kommt es doch auf den Inhalt an! Ich sehe mit Entsetzen, daß man sich darauf beschränkt, zu diskutieren, ob ich der Zeitung ein Interview hätte geben sollen.“

      Und EPHRAIM KISHON, der Lagerüberlebende, dessen Familie die Nazis großteils in Auschwitz ermordet haben, meinte:
      „Ihr niveauvolles Blatt ist nicht radikal, es ist nicht einmal, was man ‘rechts’ nennt, sonst hätte ich Ihnen kein Interview gegeben. Sie sind ‘rechtsgerichtet’, weil Sie nicht linksgerichtet sind.“

      Andreas Popp befindet sich also in gar nicht so schlechter Gesellschaft. Er hätte es mal so halten sollen, wie diese, dann hätte er Rückgrat bewiesen. Anstatt gleich sein Bündel für den Marsch nach Canossa zu packen und den Kotau vor dem politisch korrekten Hauptstrom zu machen.
      Umso mehr danke ich Jens für seinen Eintrag. Ihr müsst jetzt sehr, sehr aufpassen, daß sie euch nicht einfangen und kleinkriegen. Die ironisierende Überschrift des Blogeintrages ist schon wirklich klug gewählt. Kompliment!

      Für interessierte noch die Autorenliste der JF, ist mir zu lang, um sie hier rein zu stellen.
      http://www.jungefreiheit.de/Autoren.52.0.html

      Ein Sympathisant aus der Pfalz

  19. Frank Says:

    Ich kann zwar nicht alle deine Argumente teilen, bin aber froh darüber, dass du dich ebenfalls zu diesem Thema geäußert hast. Einen Teil der Empörung konnte ich ebenfalls nicht nachvollziehen, aber er war abzusehen. Viele eher Linke nehmen der Piratenpartei in meinen Augen übel, dass sie sich nicht ebenfalls eindeutig links positioniert. Da kommt ein Interview mit der JF natürlich wie gerufen. Wäre das Interview in der Jungen Welt erschienen, hätte es wahrscheinlich keinen Aufschrei gegeben, obwohl mir persönlich linksextrem genauso zuwider ist wie rechtsextrem. Egal, Patzer können passieren und man kann ja daraus lernen. Jetzt wieder volle Fahrt voraus!

    • hbbb Says:

      Der Münsteraner Kommunalpirat wurde am 1. September von der Jungen Welt interviewt und keine Sau hat’s gekratzt.

      • Schwarzmaler Says:

        Das überrascht jetzt nicht und sagt viel über die Linken. Sie können mit Freiheit 20 Jahre nach dem Mauerfall immer noch nicht umgehen.

  20. Jens Says:

    Was ist eigentlich „rechte Ideologie“? „rechts“ konnte mir schon keiner erklären … Vielleicht sollte die Piratenpartei einfach mal auf die Verwendung politischer Kampfbegriffe verzichten und sagen, was sie meint …

    • cynorx Says:

      Diese politischen Kampfbegriffe werden uns doch immer aufgezwungen, je öfter wir betonen, diese seien nicht auf uns anwendbar, desto mehr wird versucht uns in irgendeine (viel zu kleine) Schublade zu stopfen.

    • Seth03 Says:

      Vllt, weil man sonst der Relativierung bezichtigt wird, es geht leider nicht immer darum über tatsachen zu reden sondern in der Sprache zu reden die erwartet wird, egal wie bekloppt sie ist.

    • Schwarzmaler Says:

      „Das Aufkommen der Links-Rechts-Unterscheidung im Sinne politischer Richtungsbegriffe wird auf die französische Nationalversammlung von 1789 zurückgeführt [1]. Dadurch blieb die Sitzordnung nicht länger das Spiegelbild festgefügter gesellschaftlicher Hierarchien, sondern brachte bald die Dynamik politischer-ideologischer Auseinandersetzungen zum Ausdruck. Es entstand eine Spaltung in zwei gegnerische Lager der Nationalversammlung: „le côté gauche“ mit entschieden revolutionärer Stoßrichtung und „le côté droit“ mit mehr zurückhaltenden, der Monarchie freundlich gesinnten Vorstellungen. Bald wurden die räumlichen Adjektive „links“ und „rechts“ substantiviert und man sprach nun einfach von „la droite“ und „la gauche“. Innerhalb dieser Lager bildeten sich wiederum Flügelgruppen: „l’extrémité gauche“ und „l’extrémité droite“.“ – http://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_Spektrum#Hufeisenschema

    • Wahr-Sager Says:

      Vielleicht kann ich dir weiterhelfen. Gib mal in Google „Freiheit oder Gleichheit“ und „Bandulet“ ein. Da findest du dann eine Erklärung, was „rechts“ heißt.

  21. Junge Freiheit macht Fehler | Orden des Leibowitz Says:

    […] Hier noch der Kommentar zum Thema von Jens Seipenbusch, dem Vorsitzenden der […]

  22. rmp Says:

    Klasse Statement. Danke.

  23. Banger Says:

    Wenn wir diese Menschen nicht für würdig befinden, mit ihnen über Politik zu reden, dann geben wir sie verloren. Wenn wir sie zurückholen wollen ins demokratische Spektrum, dann müssen wir mit ihnen reden, ihnen klarmachen, warum die rechte Ideologie menschenfeindlich ist. Sie zu verachten, sich von ihnen zu distanzieren, mag den Linken dabei helfen, ihre eigene Identität zu definieren – in der angesprochenen Sache ist es eher schädlich.

    Chapeau.

  24. Stephan Eisvogel Says:

    Tacheles, Jens. Ausgezeichnet. Wer sich für den politischen Diskurs auch mit halb-links/rechts-aussen zu schade ist, muss ganz dringend seinen politischen Kompass überprüfen. Deine Augenringe werden übrigens immer krasser.

  25. Ranjit Says:

    Ein sehr schönes Statement. Im vergleich zu anderen Parteien reifer und zugleich auf Augenhöhe mit den Lesern. Irgendwie ist die #jf Debatte recht schnell in Hysterie abgeglitten. (Wobei ich mich da nicht ausnehme)

    (Mal eine Bemerkung am Rande: Dein Blog ist schwer lesbar in meinem mobilen Browser. Die Textspalte wird zu einem langen Strang einzelner Wörter und ohne anpassung passen die Zeilen nicht auf das Display. Wenn das auch anderen so geht, wäre ein angepasstes Theme vielleicht praktisch.)

  26. cynorx Says:

    Gut gebrüllt Löwe 🙂
    So eine Klarstellung wollte ich hören. Es ist einfach lächerlich, wie der linke Rand uns immer nach rechts rücken will.

    Unsere Themen widersprechen doch beiden Extremen, weder die Rechten noch die extrem Linken werden mit uns wirklich etwas anfangen können.

    • Schwarzmaler Says:

      Die Rechten können was mit euch anfangen, nicht die Rechtsextremen.

  27. Schon wieder rechte Ecke Problem bei den Piraten [Update] | netzfeuilleton.de Says:

    […] der Piratenpartei Jens Seipenbusch ausführlich zu dem Interview und den Reaktionen darauf geäußert. Ein kleiner Ausschnitt: Sicherlich: eine Zusammenarbeit mit rechten Parteien kommt nicht in Frage, […]

  28. netzgen Says:

    Dieser Blogeintrag spricht mir direkt aus der Seele. Ich konnte die Kritik eigentlich auch nicht verstehen. Im Gegenteil ist das Interview in meinen Augen eine Liebeserklärung an die Demokratie und ihre Werte.

  29. ChrisTine Says:

    Hallo zusammen,

    kann es sein, das überhaupt erst einmal definiert werden muss, was rechts ist? Ich selber sehe mich dort verortet, weil für mich rechts = Konservativ, bewahrend ist! Rechtsradikal ist für mich unwählbar, aber rechts?
    Obwohl ich über 50 Jahre jung bin, war ich von den Piraten – seit unser aller Zensursula herumgeistert – angetan. Vorher war ich war das erste Mal soweit, nicht wählen zu wollen, da nichts wählbares mehr da war.
    Wie schrieb jemand im Piratenforum sinngemäß: Diejenigen, die jetzt schreien, das die Piraten nicht mehr wählbar sind, wären bei jedem anderen unangenehmen Thema ebenfalls umgefallen.
    Ich bitte die Piraten inständig, lasst Euch nicht von jedem Stürmchen ins Boxhorn jagen. Wer Eure Ziele gut und richtig findet, wird deswegen dabei bleiben. Mir sind die Bürgerrechte sehr, sehr wichtig. Wenn diese weiter unterdrückt werden, dann brauchen wir uns irgendwann in der Zukunft um die anderen Themen gar nicht mehr kümmern, weil dann nichts mehr da ist, worum wir kämpfen dürfen. Ich wähle die Piraten auf jeden Fall, egal ob noch rechte oder linke Stürme herumwirbeln werden.

    In diesem Sinne – Christine

  30. Mario Says:

    Tut mit leid, Jens, das ist mir entschieden zu kurz gedacht. Zugespitz argumentierst Du: „Man kann auch mit rechten Blättern reden, um deren Leser zu erreichen.“ Diese Einstellung halte ich für ebenso gefährlich, wie Euer permanent Mantra-artig wiederholtes „Wir stehen weder rechts noch links“. Beiderlei sorgt dafür, dass Ihr ständig Probleme haben werdet, Euch vom rechten Rand abzugrenzen.

    Was, wenn Ihr die Leser der Nazi-Gazette tatsächlich erreicht? Was, wenn sie massenweise in Eure Partei eintreten und ihr krudes Gedankengut gleich mitbringen? Wie wollt Ihr Euch mit einem butterweichen „Wir würden nicht mit einer rechten Partei koalieren“ dagegen wehren?

    Sorry, so einfach geht das nicht. Entweder ihr grenzt Euch klar und deutlich gegen rechts ab, in Parteisatzung und sonstwo – was auch die Entsorgung des missverständlichen „Wir sind nicht rechts und nicht links“ bedeuten würde – oder Ihr werdet permanent Gefahr laufen, ins nächste braune Kackfass zu trampeln. (Die JF war ja nicht das erste.)

    So. Und jetzt können mir die Piraten-Anhänger auf Twitter, von denen ich zu Ihrem Vorteil einfach mal annehme, dass die meisten von ihnen noch nicht das wahlfähige Alter erreicht haben, wieder eine „Piraten-Bash-Kampagne“ hinterherverschwörungstheoretisieren.

    • Steffen Says:

      Warum brauchen wir eigentlich immer dieses Ideologiedenken? Kann ich denn nicht bei bestimmten Themen auch mit (extrem) Rechten übereinstimmen bzw die gleiche Meinung haben, ohne selbst gleich als Nazi hingestellt zu werden? Wenn nicht, finde ich das wenigstens so abstoßend, wie sinnlos Ausländer durch die Stadt jagen. Sorry.

      • Mario Says:

        „Kann ich denn nicht bei bestimmten Themen auch mit (extrem) Rechten übereinstimmen bzw die gleiche Meinung haben, ohne selbst gleich als Nazi hingestellt zu werden?“

        Zum Beispiel? Welche Themen? Welche Meinungen?

        Mir fallen keine ein.

      • Steffen Says:

        Ohne jetzt darauf einzugehen, aus welchen Gründen diverse Positionen vertreten werden, fallen mir spontan „mehr Volksentscheide“ und „Mindestlohn“ ein.

        Aber es ging mir eher darum, dass ich einfach nicht verstehe, warum man sich von irgendwas distanzieren müsse, was man nichtmal gesagt hat. Wieso werden alle immer gleich hysterisch, wenn irgendwo ein Brauner rumsteht?

    • Jens Says:

      „Entweder ihr grenzt Euch klar und deutlich gegen rechts ab“

      Und auch Du sagst nicht, was „rechts“ eigentlich sein soll.

      Es wird immer lächerlicher.

      • Mario Says:

        Jens, Wikipedia ist Dein Freund:

        http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Rechte_(Politik)

        Wo Ihr zwischen „reaktionären (im Sinne von in einem autoritär-obrigkeitsstaatlichen Verständnis rückwärtsgewandten) Strömungen“ und reinen Nazis die Trennlinie zieht, müsst Ihr selbst, innerhalb Eurer Partei klären.

        Aber klären müsst Ihr es. Sonst kann man Euch nicht ernst nehmen.

      • Seth03 Says:

        antidemokratisch, pro diktatur, gegen die verfassung, gegen die gewaltenteilung, für die bundeswehr im inneren, für die wehrpflicht, gegen ausländer nur weil sie da sind, zu sagen das Ausländer die jobs wegnehmen obwohl selbst ohne ausländer die arbeitslosigkeit immernoch in den millionen liegen würde usw.

        bedeutet all die Wahlpunkte im Programm der Rechten Parteien wo man genau weiss das es Kriegskurs ist oder zumindest zu massiven Anspannungen zwischen eigentlich Verbündeten führen würde.

      • Jens Says:

        „antidemokratisch, pro diktatur, gegen die verfassung, gegen die gewaltenteilung, für die bundeswehr im inneren, für die wehrpflicht, gegen ausländer nur weil sie da sind, zu sagen das Ausländer die jobs wegnehmen obwohl selbst ohne ausländer die arbeitslosigkeit immernoch in den millionen liegen würde usw.“

        Paßt alles, wobei die Wehrpflicht davon noch die moderateste Position ist. Im Prinzip ist das ja eine ganz gute Idee …

        „bedeutet all die Wahlpunkte im Programm der Rechten Parteien“ – „gegen die Verfassung“? Schreiben die das ernsthaft?

      • Seth03 Says:

        Nein, aber es ist die Konsequenz. Wenn schon die CDU und SPD nicht in der lage ist sich an 19 Artikel zu halten was soll ich dann von leuten wie Uwe Voigt erwarten? Außerdem gehe ich nicht davon aus, dass die noch gemäßigten Ziele die dort stehen, glaubwürdig sind.

      • Seth03 Says:

        Ja kenne ich, wir reden aber bei links und rechts, wie auch bei neoliberal, kommunismus oder meinetwegen auch nationalsozialismus immer von politischen schlagworten und nicht von der tatsächlichen Wortbedeutung.

    • netzgen Says:

      Wieso muss man sich von recht klar abgrenzen und von links nicht? Wieso reicht es nicht, zu sagen man ist weder rechts noch links? Hört sich imho nach Jemandem an, der die Piratenpartei gerne links einordnen würde, aber sich darüber ärgert, dass er nicht darf 😉

      • Mario Says:

        Netzgen, ich ordne gar nicht ein. *Ihr* müsst *mir* als potenziellem Wähler klar machen, was ich wähle, falls ich euch wähle, und was nicht.

        Oder wollt Ihr diese Einordnung Außenstehenden überlassen? Dann dürft Ihr Euch auch nicht über den taz-Artikel von Julia Seeliger ärgern. Sie füllt lediglich das Vakuum, dass Ihr lasst.

      • Seth03 Says:

        ich fand den taz Artikel eigentlich ganz gut…man sollte ihn aber auch zuende lesen und nicht nach der ersten hälfte schon lostippen.

    • El Tres Says:

      Die Abgrenzung gegen Rechts hat die Piratenpartei laengst gezogen. Bundessatzung § 1 (1) Satz 2f:
      „[Die Piratenpartei] vereinigt Piraten ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit, des Standes, der Herkunft, der ethnischen Zugehörigkeit, des Geschlechts, der sexuellen Orientierung und des Bekenntnisses, die beim Aufbau und Ausbau eines demokratischen Rechtsstaates und einer modernen freiheitlichen Gesellschaftsordnung geprägt vom Geiste sozialer Gerechtigkeit mitwirken wollen. Totalitäre, diktatorische und faschistische Bestrebungen jeder Art lehnt die Piratenpartei Deutschland entschieden ab. “
      http://wiki.piratenpartei.de/Bundessatzung

      • Schwarzmaler Says:

        Im Grunde hat sie sich damit von links verabschiedet ;-).

    • Jeff Says:

      Bist Du nicht der Mann, der für Vodafone, die Steigbügelhalter für Zensursula, Werbung gemacht hat?
      Besteht da nicht Gefahr, daß Du, sofern Du Pirat wirst, Deine Zensurfreunde gleich mitbringst und die Partei dadurch unterwanderst?
      Nein, natürlich nicht, denn wenn eine Partei so geschwächt ist, daß Gefahr besteht, daß deren Mitglieder von radikalen Vodafone-Telefonierern „angefixt“ werden, könnte man die Partei auch gleich auflösen. Sowas muß eine demokratische Partei aushalten, sonst taugt sie nichts.

      • Jeff Says:

        Ach Mensch, das wollt‘ ich nicht, hab Dich glatt mit dem Lobo verwechselt, sorry.
        Aber wie ist das denn so, wenn man schlechten Umgang pflegt? Färbt da tatsächlich was ab, wie Du den Piraten suggerierst? So ein Erfahrungsbericht eines sich in direkter Gefahr befindlichen Betroffenen wäre sicherlich interessant zu lesen.

    • nanuk Says:

      in der Parteisatzung haben wir uns klar abgegrenzt, dort steht in §1(1) Satz 3:
      „Totalitäre, diktatorische und faschistische Bestrebungen jeder Art lehnt die Piratenpartei Deutschland entschieden ab. “

      Ansonsten denke ich nicht, dass der Inhalt des Dialoges den wir hier vor uns sehen, dazu führt, dass Rechtsextreme massenhaft in unsere Partei eintreten werden.
      Aber ich respektiere Deine Meinung und bin an dieser Diskussion natürlich interessiert.

      Jens Seipenbusch (bitte beachten, dass ich ausschliesslich mit dem Kürzel nanuk hier antworte)

      • hbbb Says:

        Marios Aussage „… Entweder ihr grenzt Euch klar und deutlich gegen rechts ab, in Parteisatzung und sonstwo … oder“ zeigt in Verbindung mit dem dritten Satz der Piratensatzung leider deutlich, dass er als Blinder von brauner Farbe spricht.

        Selbst fünf Abgrenzungen verhindern nicht, unseriös angegriffen zu werden. Wenn der politische Gegner Schlamm zum Werfen haben will, wird er ihn finden oder herbeizaubern. Die grüne Parteirätin a.D. twitterte entlarvend: „wenn die #piraten keine zahlen liefern, dann denk ich mir welche aus“.

      • Schwarzmaler Says:

        Der Absatz ist übrigens hervorragend – statt sich von Links, Rechts oder der Mitte zu verabschieden gilt es klar, eine Trennung zu undemokratischen, gewalttätigen, faschistischen, diktatorischen Richtungen zu ziehen.

  31. Steffen Says:

    Endlich mal einer, der denkt, bevor er schreibt und sich nicht vor den Karren der hysterischen Bloggerwelt spannen lässt… danke dafür!

  32. kritische masse Says:

    Die Junge Freiheit versteht sich zusammen mit der INSTAPO (Ifs / Götz Kubitschek und Karlheinz Weißmann) als Organ der Neuen Rechten und Strategen im „Kulturkampf von rechts“. Beim Verbiegen, Verdrehen und Beschweigen von Auschwitz geht es ihnen um eine Deutungshoheit von rechts, für eine starke – völkische – Nation. Nicht die Ideen der Nazis waren für sie der Fehler, sondern die Umsetzung.

    Wenn ihr Artikel zur Jungen Freiheit schreibt, so informiert euch doch mal über die Politik des Blattes. Die Interviews liefern diesen rechten Diskurspiraten leider genau den Türöffner in die Gesellschaft, die sie benötigen.

    So, durch die Tür sind sie schon mal. Ihren Postings in all den Debatten wird nichts entgegen gesetzt. Ist ja ganz einfach: alle die diese Interviews kritisieren, betreiben „Entrüstungsindustrie“. Und der Beifall ist gesichert.

    Remember „Holocaust-Industrie“

    Ein Schelm, wer dabei böses denkt. Die Wochenzeitung Junge Freiheit feierte natürlich dieses Buch von Finkelsteins als erste. „„Die Holocaust-Industrie“ von Norman G. Finkelstein hat in den Medien große Resonanz erfahren. Er verleiht der bei Antisemiten beliebten These akademische Weihen, nach der jüdische Eliten verdächtigt werden, mit der Erinnerung an die Vernichtung der europäischen Juden ein Geschäft und pro-israelische Politik zu machen. Wie schon bei der Walser-Debatte 1998/99 zeigt sich erneut ein Rechtsdruck in die ‚Mitte’ und ein Rechtsruck der ‚Mitte’. Die extreme Rechte jubelt über Finkelstein als „jüdischen David Irving“.“ (Martin Dietzsch / Alfred Schobert: Ein »jüdischer David Irving«? Norman G. Finkelstein im Diskurs der Rechten – Erinnerungsabwehr und Antizionismus)

    Wir sollten uns schon mal fragen können, warum die Junge Freiheit und die gesamte extreme Rechte die Piraten brauchen?

    Was können Holocaustleuger von den Piraten erwarten?
    Was können die Links=Rechts Verdreher von den Piraten erwarten?

    Jungs, an den leider zu oft inhaltsleeren Debatte wird deutlich, die Burschis sind ganz heiß auf euch. Gefällt euch das?

    • ChrisTine Says:

      Rechtsextrem = schlecht
      Linksextrem = gut

      Ist es das, was die Gegner von rechts wollen? Ihr könnt ja noch nicht einmal rechts definieren.

    • Yopperau Says:

      Eine Verschwörungstheorie! 🙂

      Dabei weiß man doch, dass eine Verschwörung – und in deinem Fall umfasst diese glatt das gesamte Rechtsextremistische Spektrum – nur sehr schwer auszuführen ist.

      Aber ist doch mal interessant, neben denen von 9/11, Mondlandung und der Globale Kapitalismus.

    • Seth03 Says:

      Also ich wurde als Kind so stark mit den verbrechen der Deutschen zugedröhnt, dass ich froh war als in Geschichte dieser kram durch war. Ganz im ernst normalerweise würde ich dieses Thema nicht einmal beachten, geschweige denn auf die unterstellung irgendetwas mit Leuten zu tun zu haben die auch nur anährend soetwas wie militär gut finden. (soldaten mal außen vor, was ich gerne hätte und was realistisch ist sind zwei unterschiedliche dinge)

      • kritische masse Says:

        Genau. Und die JF möchte nun auch endlich mit dem Thema durchsein. Sie wissen heit zu gut, dass sich ohnehin alle mit dem Thema schwer tun. Schon ist man in bester Gesellschaft und zusammen nach „Freiheit“ rufen. (aber Befreiung vom Nachdenken und Lehrnen meinen)

      • Seth03 Says:

        Naja was die JF will, kann und will ich nicht beurteilen. Ich kenne diese Zeitung eigentlich garnicht. Aber solange dort nicht die übelsten Lügen drin stehen habe ich damit kein Problem mit höherem Stellenwert. Das Medien gerne Lügen sollte bekannt sein. Ich erinnere mich an die Berichterstattung zu Killerspielen vorallem Rainer Fromms Fantasiekonstrukte. Es spielt keine Rolle wer irgendetwas schreibt oder sagt, seien das die normalen, linken oder rechten Medien, man sollte sich immer erst fragen, was bezweckt wird. Solange man nicht paranoid wird ist gesundes Mistrauen ganz vernümpftig.

    • Paule Says:

      Wenn du in der Lage bist die Aussagen dieses Blattes zu verifizieren und anderen diese Fähigkeit absprichst, erklärst du sie automatisch zu was genau?
      Glaubst du mit Überheblichkeit kann man irgend jemanden von irgend was überzeugen? (Außer vielleicht von der eigenen Überheblichkeit)

      Zum Inhalt deiner zwei rhetorischen Fragen hat die Piratenpartei schon vor einer Weile deutlich positioniert. Das wird sie hoffentlich auch in Zukunft wesentlich deutlicher tun als beispielsweise eine CDU/CSU mit ihren ständigen rassistischen und faschistoiden Anwandlungen zumindest einiger ihrer Führungsmitglieder umgeht. Darf man denen jetzt auch keine Plattform mehr geben? Wann geht es endlich um Inhalte statt um Marketing-Plattitüden? Vielleicht ist das ein wesentlicher Grund dafür das extremistische Ideologien solch einen Zulauf bekommen. Also mal endlich Butter bei die Fische!

    • hbbb Says:

      Nicht-Pirat hier, trotzdem zwei Antworten

      1.) Was können Holocaustleuger von den Piraten erwarten?

      Derzeit ist die HC-Leugnung als Volksverhetzung strafbar aus gesonderter Regelung speziell bei NS-Verbrechen und mit einem erhöhten Strafmaß versehen. Auch ohne diese Sonderregelung wäre sie im Range einer Beleidigung strafbewehrt.
      Die Piratenpartei wird an den geltenden gesetzlichen Regelungen nichts ändern wollen und bei realistischer Betrachtung wohl auch niemals etwas ändern können. Die Sonderregelung wurde 1994 verschärft, nicht wenige sprachen damals davon, dass mit dem Strafrecht „Gesinnungspolitik“ betrieben wird. Heute haben wir ähnliches mit Zensursulas „Aber denkt doch an die Kinder“-Vorgehen.

      Das die Verschränkung zwischen Geschichtsaufarbeitung und Strafrecht mehr Probleme schafft als sie löst, wird aktuell auch von ehem. Richtern des Bundesverfassungsgerichts öffentlich ins Gespräch gebracht. Die Piraten werden sich als Partei für das Informationszeitalter wohl kaum von einer Diskussion dieser Frage lösen können.
      http://www.tagesspiegel.de/politik/Holocaust-Verfassung;art771,2569138

      2.) Was können die Links=Rechts Verdreher von den Piraten erwarten?

      Eine scheinheilige Frage. Was hatte die linke SPD von ihrem rechten Kanzler Schröder (Sozialpolitik, Kriegseinsatz, Genehmigung von Hedgefond-Handel in D) zu erwarten? War der ein heimlicher Rechts-Links-Verdreher? Was sollen die strammen CDU-Leute von ihrer sozialliberalen Kanzlerin erwarten? Ist der von einem Linken geworfenen Stein besser als der von einem Rechten geführte Baseballschläger?

      Da kann man die Piraten doch nur beklückwünschen, dass sie sich nicht in solchen Diskussionen verschleißen.

    • Schwarzmaler Says:

      Zu den Vorwürfen gegenüber der JF ein über Zweifel erhabener taz-Artikel – http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/06/29/a0104 – „Auch eine rechte Publikation kann durchaus pluralistisch sein.“

  33. Buchnekromant Says:

    Vielen vielen Dank, eine solche Stellungnahme macht mir Hoffnung. Ich habe meine Briefwahlunterlagen hier bereits liegen und wollte meinen Änderhaken setzen, dann kam diese ganze Geschichte dazwischen.
    Nein, nicht das Interview von Andreas hat mich zögern lassen, sondern viel mehr beobachte ich gespannt die Reaktion der Piraten.
    Ich lege in sie immer noch die Hoffnung nicht nur ihre Themen in die Politik zu transportieren, sondern auch auf einer Meta-Ebene für frischen Wind zu sorgen.
    Die gängige Praxis der etablierten Parteien jede Mücke zu einem Elefanten zu machen und laut nach Rücktritten zu schreien ist mir höchst zuwider. Allgemein sind die Spielregeln der Politik doch nur ein Minenfeld aus Fettnäpfchen, völlig ohne Sinn, nur mit dem Ziel Munition zu haben um sich gegenseitig wegen Lapalien zu runter zu machen… und die Medien springen auf dieses gefundene Fressen nur allzu gerne an.
    Ich hoffe also, das die Piraten sich nicht auf derlei Schmutzschlachten einlassen und das Rückrad beweisen ihre Ideale über politisches Taktiren zu stellen, selbst wenn dies der Presse auch mal als Munition dienen kann.
    In diesem Sinne fühle ich mich gerade von dieser Stellungnahme wieder bestätigt in der Absicht einen Änderhaken zu setzen.

    • Jens Says:

      Es heißt „Rückgrat“.

      Ansonsten: FACK.

      • Dave Says:

        An dem Punkt sollte man dem geneigten Leser vielleicht vermitteln, dass „FACK“ nichts mit dem ähnlich klingenden Schimpfwort zu tun hat, sondern „Full ACKnowledgement“, sinngemäß übersetzt also „volle Zustimmung“ oder „volles Anerkenntnis“, bedeutet 😉

  34. Ein Pirat Says:

    Ein wirklich tolles Statement! Super Jens!

    Ich freue mich richtig, dass der Vorstand der Piratenpartei nicht vor Kritikern einknickt, wenn es darum geht die Überzeugungen der Partei (wie z.B. Meinungsfreiheit und Unschuldsvermutung) konsequent vor zu leben. Denn Glaubwürdigkeit zahlt sich erstens langfristig aus und zweitens haben wir ja den Anspruch ehrlicher und offener zu sein als die anderen Parteien.

    Solche Prüfungen werden noch viele kommen; denn die Piratenpartei mit ihrer humanistischen Ideologie, die weder links noch rechts ist (sondern vorne) wird auch weiterhin von allen Seiten (eben rechts und links) angegriffen werden.

    Manche werden dabei leider ganz Blind vor lauter Rechts-Links-Ideologie. Es sollte doch aber im Endeffekt darum gehen Menschen von unserer Idee zu überzeugen: Egal ob Rechter, Linker, Neoliberaler, Kapitalist, Erzkonservativer, Kommunist, Umweltaktivist oder Mitarbeiter eines Plattenlabels 😉 .

    Und auch wenn mir das manche jetzt nicht glauben: Selbst Links- und Rechtsradikale oder sogar -extreme sind Menschen; auch wenn ich auch nochmal ganz klar sage, dass deren politische oder menschenverachtende Vorstellung auf keinen Fall von der Gesellschaft akzeptiert oder zu toleriert werden darf. Das beste was man also tun kann ist diese Menschen zu Demokraten zu bekehren.
    Es geht hierbei nicht darum Stimmen vom linken oder rechten Rand zu fischen (mit entsprechenden Parolen oder Forderungen), sondern diese über Alternativen zu belehren und ggf. zu bekehren.

    Wie man sieht ist das nicht einfach, da man bei solchen Versuchen meist selbst in die linke oder rechte Ecke gestellt wird.

    Ich persönlich würde mich auch über ein korrekt abgedrucktes Interview in einer linken Zeitung, sowie in einem kapitalistischen oder christlich-konservativen Magazin freuen.

    Und um mich jetzt hier nicht verdächtig zu machen. Ich selbst bin politisch liberal, progressiv und tendenziell eher im Mittel-Links-Spektrum heimisch.

  35. SD Says:

    Ein hervorragender Kommentar, der meine Meinung ziemlich gut trifft.

    Ich hätte mir nur gewünscht, dass Andi das Interview aus diesen Gründen gegeben hätte und nicht aus Ahnungslosigkeit, um dann danach auch noch aufgeschreckt im Dreieck zu springen.

    Ein Skandal ist das Interview auf jeden Fall nicht.

  36. Michael Says:

    Sehr erfrischend, eine Partei zu sehen, die sich auf sachliche Argumente und Inhalte konzentriert.

    Am ehesten die Stirn bieten muß man den Kräften, die inhaltliche Diskussionen verhindern wollen, indem sie alles und jeden mit ihrem substanzlosen Geschwafel über „links“ und „rechts“ und irgendwelche Weisheiten darüber, was man als „seriöse“ Parteien tun darf und nicht tun darf, totzusabbeln versuchen.

  37. blub Says:

    Werdet erwachsen!

    Das rechte Gedankentum ist in den Köpfen der Jugendlichen zwischen 16 und 20, mit besserer Bildung, abgekommen.

    Die Piraten täten gut daran endlich Position zu beziehen.

    • Seth03 Says:

      Das Problm ist das die Rechten Parteien nicht mit ihrem Wahlprogramm Wähler zu sich ziehen sondern durch Jugendarbeit. Würden die Leute begreifen was da teils gefordert wird hätten diese Menschen probleme das Handeln dieser Parteien in ihrem nähren Umfeld mit diesem in verbindung zu bringen.

    • Frank Says:

      Ist doch eine interessante Abwechslung zum linken Mainstream, der in den Jahren davor geherrscht hat. Gegen eine rechte Gesinnung ist in erster Linie nichts einzuwenden, auch wenn ich nicht alle Positionen teile (Das geht mir aber mit der Linken genauso), denn rechts hat ja nichts mit rechtsextrem zu tun. Rechts = konservativ = CDU/CSU

      • kritische masse Says:

        Holocaust Beschweiger, Antisemiten, Rassisten sollten nie akzeptiert werden. Egal ob Linke oder Rechte Antisemiten. Egal ob in der CDU oder bei den Piraten. Rede doch mal um das, worum es geht. Wie sollen die Piraten mit Holocaust-Leugnern umgehen? Und wie mit deine Links=Rechts Eintopftheorie?

      • Seth03 Says:

        Parteiausschluss, bzw. eine Bewertung vor dem innerparteilichem Gericht.

    • Schwarzmaler Says:

      Du meinst, die Jugendlichen würden lieber Hobbes als Marx lesen 😉 ? Heureka. Aber ich fürchte, sie lesen lieber antiseminitische Verschwörungspamphlete als Attac-Propaganda. Dummheit ist unser größter Feind.

  38. Marcus Says:

    Herr Seipenbusch,

    Sie schreiben da oben von den 5% die sie vielleicht doch erreichen und ich hoffe sie wissen woher seit dem großen Kuscheln mit diesem Geschichtsverdreherblatt diese Stimmen kommen könnten.
    Woher die ganzen Komentare auf Herrn Popps Blog kommen,woher die nächsten Kandidaten für regionale Aufgaben sich rekrutieren,woher die Anträge plötzlich kommen beim nächsten Parteitag die so seltsam nach Zuwanderungsstop und Ausweisung von kriminellen Ausländern klingen.
    Dann denken sie mal zurück an diesen Tag und ihr heres Ziel…die Leser der JF zu ereichen.Ja! Das werden sie! Und das wird nicht spurlos an dieser Partei vorbei gehen.Keine Bange.

    Und verlangen sie nicht andauernd genau das von allen Anderen was all diese Menschen von Ihrer Partei endlich verlangen: Zu sagen was für Sie rechts ist!
    Oder wenigsten überhaupt mal was zu sagen was über „Ach Gott warum nicht,is doch ne Chance“ hinausgeht!

    Und ich brauche keine Identitätsstiftende Grenzen um mich als denkender fühlender und global solidarischer Mensch nicht mit Leuten in einer Partei befinden zu wollen,denen es mehr oder weniger egal ist ob ihr Kumpel von der Piratendemo gegen Internetzensur in seinem restlichen Leben über den Holocaust schwadroniert und sich dabei liberal nennt…ich bin doch ich blöd!

    Schönen Abend noch

    • Seth03 Says:

      Dann werden Sie keine Historiker mögen die schwadronieren ziemlich viel über Menschenleben, ob das nun vor 70 Jahren war oder vor 2000 spielt ja keine Rolle.

  39. Marcus Says:

    und ein „n“ augenzwinkernd für das Wort vor dem „blöd“ hätte ich noch.

  40. ChrisTine Says:

    @Seth03
    >antidemokratisch,
    sind alle Parteien

    >pro diktatur,
    ist bei allen Parteien vorhanden

    >gegen die verfassung,
    dagegen verstoßen die etablierten Parteien schon seit langem

    >gegen die gewaltenteilung,
    gibt es nicht

    >für die bundeswehr im inneren,
    würden alle in der Macht stehenden Parteien mitmachen

    >für die wehrpflicht,
    sind kurioserweise immer die Parteien, die gerade in der Opposition sind

    >gegen ausländer nur weil sie da sind, zu sagen das Ausländer die jobs wegnehmen obwohl selbst ohne ausländer die arbeitslosigkeit immernoch in den millionen liegen würde usw.

    Das ist der einzige Grund, den ich tatsächlich bei den Extrem Rechten alleine verorte.

    >bedeutet all die Wahlpunkte im Programm der Rechten Parteien wo man genau weiss das es Kriegskurs ist oder zumindest zu massiven Anspannungen zwischen eigentlich Verbündeten führen würde.

    Ach… und im Moment haben wir keine Spannungen?

    Irgendwie habe ich da wohl etwas verpasst.

    • Seth03 Says:

      mal zu dem letzten Punkte, die anderen sind von der interpretation abhänig.

      Die Spannungen die wir jetzt haben wären noch wesentlich größer, wenn wir unsere Armee aufstocken und dann noch „zu übungszwecken“ die an irgendwelchen grenzen rumlaufen lassen. Wenn nun jemand sagt, dass die Türkei nicht in die EU darf UND im gleichen ahtemzug davon spricht die Armee aufzustocken plus das christliche weltbild vorrantreiben (das müssten die REP gewesen sein), der sagt mir = ich will Krieg mit den Islamischen Staaten. Das ist ein vollkommen anderes lvl von politischen Spannungen als wir jetzt haben.

  41. ChrisTine Says:

    >kritische masse Sagt:
    16/09/2009 um 23:47

    >Reicht Frauenhasser für dich als Definition? Schon klar, warum du die Piraten brauchst.

    Als Frau hasse ich Frauen, schon klar. Und wenn Du schon meinst, mich als Frauenhasser verorten zu können: stehen die nun links oder rechts?

    • kritische masse Says:

      Frauenhaßer wie Judenhaßer gibt es links wie rechts. Bei Männer und bie Frauen … Linke halte ich hingegen für lehrnfähig. Sie können darüber reden, wenn sie Felhler und Widerpsüche entdecken. Links hört für mich dort auf, wo das nicht mehr möglich ist. Dort beginnt für mich rechts. Für mich stehen viele Pirate genau an diesem Scheideweg.

      Dein Versuch Linke dabei als Gutmenschen abzukanzeln, ist genau die Strategie, die ich von den JF-Leuten im Internet und in dem Blatt selbst kenne. Von daher war meine Antwort ein Reflex. Ich hätte eine inhaltliche Antwort erwartet.

      • ChrisTine Says:

        >Reicht Frauenhasser für dich als Definition? Schon klar, warum du die Piraten brauchst.

        Du willst eine inhaltliche Antwort auf Deinen obigen Satz? War Deiner etwa mit Inhalt gefüllt?
        Linke und lernfähig – wenn es nicht so traurig wäre, könnte ich glatt drüber lachen und wo habe ich Linke im übrigen als Gutmenschen beschrieben? Diese gibt es nicht, weder links noch rechts.

  42. name Says:

    Danke Jens!

    Auch im direkten Umfeld habe ich dieselbe Erfahrung mit den Reaktionen zu dem Interview gemacht. Die Gleichsetzung von rechts mit rechtsextrem und daraus resultierendes Absprechen jeglicher Rechte irritieren mich. Ich pflege keine Sympathie mit derartigem Gedankengut, ebensowenig kann ich allerdings mit der absolutistischen Kategorisierung in Gut und Böse durch links anfangen.

  43. mbraun Says:

    Sehr gute Reaktion deinerseits Jens, ich denke damit sprichst du vielen Piraten von der Seele wenn man sich die ungerechtfertigte Hysterie der letzten Tage anschaut.
    Die Sache ist auch ein Prüfstand für unsere Glaubwürdigkeit, ignorieren wir die Nachfragen? Verfallen wir in Hysterie? Beides nicht, und das ist gut so.

    Es wurde hier schon mehrfach geschrieben dass nun rechtsextreme die Partei entern würden. Das halte ich gelinde gesagt für übertrieben, selbst wenn die gesamte NPD zur PP wechseln würde, hätten sie keine Mehrheit für ihre Vorschläge. Die Zeiten wo man die Partei „übernehmen“ konnte sind vorbei. Ich traue es einer so großen Menge an Menschen die uns angeblich unterwandern wollen nicht das Maß an „Professionalität“ zu dies unerkannt zu machen. Es ist ja nicht so dass die Mitglieder der PP mit Scheuklappen durch die Welt laufen und nicht mitbekommen was gespielt wird.

    Ich teile die Auffassung dass man als Demokrat mit allen politischen Richtungen in Kontakt treten darf, auch wenn es unpopulär ist. Bei extremistischen Gruppierungen (egal ob rechts oder links) hört zumindest bei mir der Spaß auf, wenn es um Zusammenarbeit geht. Mag sein dass man der JF mit diesem Interview einen Gefallen getan hat, aber wenn wir durch unsere Popularität und die Inhalte/Werte die wir vertreten eine Hand voll Menschen vom rechts- oder linksextremen Rand wieder in die Gesellschaft holen können, hätte sich dann dieser PR Ausrutscher nicht gelohnt?

    • Schwarzmaler Says:

      Mein Tipp: grenzt euch von Linksextremen wie Rechtsextremen scharf ab – Holocoustleugner haben bei den Piraten ebenso wenig verloren wie Stalinisten -, und behandelt den rechten wie linken Rand gleich fair – im konkreten Fall redet mit der taz wie mit der JF. Und verteidigt euch nicht zu defensiv. Als rein linke Partei habt ihr keine Chance – eingeklemmt zwischen SED, SPD, Grünen und Teilen der ostdeutschen CDU.

  44. karl Says:

    Erstens, dass Rechte immer wieder versuchen die Piratenpartei für sich zu nutzen, zeugt eher davon, dass die Rechten politisch in der Klemme stecken.

    Zweitens, die Rechten werden auch in zehn Jahren nicht verstehen, dass das Internet keine Nationalität hat.

    • kritische masse Says:

      Es reicht ihne ja schon der Freibrief dazu, den Holocaust unzensiert leugnen zu dürfen. Noch besser ist, wenn sie dafür verteidigt werden oder wie in den Debatten mit simplen Eintopftheorien an ihr Ziel kommen.

      Und: „Das Internet keine Nationalität?“ schön wäre es.
      Schau dir die de.Wikipedia an:
      Geschlecht = männlich
      Religion = europäisch
      Perspektive auf alle Ereignisse und Dinge in der Welt = „weiß“

      • Seth03 Says:

        Es gibt keinen Freibrief, den Holoaust zu leugnen, gab es nie und wird es nie geben.

      • Dave Says:

        Logischerweise ist die Perspektive so, wie „kritische masse“ sie beschrieben hast, da der Großteil der Schreiber von de.wikipedia.org eben mit dieser Perspektive aufgewachsen ist. Notwendigerweise kommt so Subjektivität in die Artikel — und sei es nur dadurch, dass bestimmte Punkte/Gegendarstellungen ausgelassen werden, einfach schon weil kein Wikipedia.de-Schreiber sie bisher kennengelernt hat.

        Jedoch — und das ist der für mich erfrischende Punkt — erkennt man in der Wikipedia deutliche Zeichen der Bemühung um Objektivität. Niemand kann ultimativ objektiv denken, weil Jeder der Subjektivität seines Umfelds zumindest in Teilen unterworfen ist, also kann die Wikipedia als Produkt menschlichen Denkens niemals ultimativ objektiv sein. Jeder Mensch kann sich also nur bemühen, objektiv zu sein und seine eigene Subjektivität zu hinterfragen. Dazu gehört zunächst, diese zu erkennen, was zur schwierigsten Sache überhaupt gehört.

        Zum Beispiel: Subjektiv finde ich Jens‘ Haltung richtig und bewundernswert. Aber ist das auch objektiv? „Bewundernswert“ ist schon mal nicht objektiv, da es einen Ausdruck meiner Gefühle beim Lesen von Jens‘ Artikel darstellt. Bei „richtig“ wird es schwammiger. Meiner Meinung nach ist es objektiv — aber: Wenn man so drüber nachdenkt, ist es nur im Kontext „konsequente Demokratie“ objektiv. Jetzt wiederum muss ich mich fragen … ist meine Definition des Begriffs „Demokratie“ objektiv? Ich könnte das noch weiter auseinanderklamüsern, aber ich werde immer Punkte finden, die auf subjektiver Meinung und/oder subjektivem Verständnis basieren. Ich kann nicht ultimativ objektiv werden. Ich kann mich nur bemühen. Ultimativ objektiv kann nur sein, wer a) allwissend ist, also alle nur irgendwie relevanten Informationen kennt und so Konsequenzen bereits voraussehen kann, und b) emotionslos darüber befinden kann. Das kann auch ein Computer nicht. Er mag zwar Mathematik anwenden, aber Mathematik ist nur für sich selbst genommen objektiv. Mit der Anwendung wird sie aber subjektiv, da ein Mensch die Formel auswählt, mit der gerechnet wird.

        Ich finde es richtig, wenn jemand Bemühungen zur Objektivität zeigt. Jens hat dies in diesem Artikel getan. Und ich applaudiere ihm dafür.

    • Schwarzmaler Says:

      Rechte – und nicht Rechtsextreme – wissen, daß Freiheit ein wertvolles und zu schützendes Gut ist, ein Gut, das es gilt zu „konservieren“, dem Staat den Zugriff auf immer mehr Überwachung und Kontrolle des Bürgers zu entziehen. Rechte sind nicht zuletzt Staatskritiker.

      • Jens Says:

        Ich dachte, der Staat solle gerade der Verwirklichung der Freiheit dienen?

      • Schwarzmaler Says:

        @Jens. Im rechten Denken mißtraut man dem Staat – der Staat ist eine Übereinkunft freier Bürger, die ihre individuelle Gewalt an ein Gemeinwesen zu übertragen zur Überwindung des darwinistischen Bürgerkrieges – sie erkaufen Sicherheit um den Preis der Freiheit – aber der Staat ist auch ein Leviathan, ein Monster, das immer mehr Aufgaben und Verantwortung an sich reißt, ein Leviathan, der – ungezähmt – dazu neigt, nicht nur die Bürger zu knechten, ihre Freiheitsrechte einschränkt, ihr Vermögen einzieht und umverteilt, der auch periodisch – wie zweimal im vergangenen Jahrhundert geschehen – seine Kinder vernichtet in furchtbaren Schlachten, für die Staatsräson.

  45. Anmerkung zu dem Ausrutscher von Andreas Popp « Informatives Intermezzo Says:

    […] ich der Argumentation von Jens Seipenbusch folgen will, bin ich mir nicht sicher. Es scheint im Moment Konsens zu sein, dass man den rechten […]

  46. Dobschat » Die Schmuddelkinder von der Jungen Freiheit Says:

    […] für diesen Beitrag, vielen Dank. Das mit dem Fragebogen in der JF hätte ich an Jens’ Stelle zwar nicht gemacht, […]

  47. DerLhurgoyf Says:

    Vielen Dank für diesen Eintrag. Schon lange ist mir dieses Lagerdenken zuwider. Inhalte statt Ideologien. Ein Mensch hat viele Ansichten und irgendwo findet man immer Unterschiede zu den eigenen. Einen Diskutanten wegen einer Ansicht in eine Schublade zu stecken ist in meinen Augen armselig und hilft kein bisschen das eigentliche Problem zu lösen.
    Es ärgert mich, wenn Leute nur zu einer zweifarbigen Weltsicht fähig sind:
    Wer nicht links ist, ist rechts.
    Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.
    Alle Nichtkommunisten sind Nazis.

    Schmuddelkinder, die so denken sind es in der Tat nicht Wert berücksichtigt zu werden. Der Rest soll Piraten wählen.

  48. Tagesrückblick 16.09.2009 « Sikks Weblog Says:

    […] jemals erklären könnte ohne mich in Widersprüche zu verstricken. 😉 2009-09-16: JungeFreiheit Mit Schmuddelkindern spricht man nicht « a Pirate’s World Sehr gute Antwort Jens Seipenbuschs auf die Vorwürfe gegen Andreas Popp. 2009-09-16: KiPo Video […]

  49. Johnny der Oberdepp Says:

    Rechts, Links? Backbord, Steuerbord? Arrr… Mein Änderhaken bekommt Flugrost! Wir kennen den Kurs Arrr… Parlais? Nein! Parlament Arrr… Bundestag… Noch 10 Tage auf hoher See – keine Zeit mehr mit den Landratten (der anderen Parteien) zu diskutieren! Keine unnötigen Gefechte mehr Arrr… Und jetzt noch jeder ne‘ Zitrone gegen Skorbut und dann Ändern wir…Alles klar?

    • Schwarzmaler Says:

      Die Piraten haben sich zurecht verfahren, weil sie uninformiert in schwere Gewässer geraten sind. Vielleicht lernen sie und positionieren sich liberal und grenzen sich zu extrem links wie extrem rechts ab.

  50. Marcus Says:

    Die Sache ist im Grunde ganz einfach.

    Die Piratenpartei ist rechtsoffen.

    Und wenn man sich die geballte Verharmlosung der Vorgänge der letzten Tage anschaut und alle Aussagen zu diesem Thema mal zusammenfasst ist das auch genau das Politikverständniss was transportiert werden soll.

    Nun gut.

    Jeder Mensch der schon etwas länger mit politischen Zusammenhängen zu tun hat weiß mit dieser Aussage etwas anzufangen und wird seine Konsequenzen darus ziehen.
    So auch ich.

    Schade…

    PS: Ach und nun gehts neuerdings um die „freie Nation“…schau an.

    • Seth03 Says:

      Es gibt keine Verharmlosung es ist ehr so das Sie überspitzt reagieren und Aussagen nicht akzeptieren können sondern gleich eine verharmlosende Einstellung zum Holocaust oder was auch immer, vermuten.

      Desweiteren müsste eine Partei die nicht rechtsoffen ist auch nicht linksoffen sein, ansonsten würde man nach und nach in das politische Spektrum eintauchen. Die Leute sollen bei dem was in unserem Parteiprogramm steht sagen das es gut ist und nicht weil sie glauben das da irgendwo eine nazifizierung stattfindet, etwas Vertrauen in die Menschen sollte man schon haben, vorallem da Popp im Artikel sich klar von den (ganz) rechten Parteien, distanziert hat.

      • Marcus Says:

        Ach ihr wollt nicht ins politische Spektrum eintauchen?

        Ok.

        Na dann…

      • Seth03 Says:

        eine einordnung von links oder rechts, als allgemeine bezeichnung wollen wir vermeiden, ja.

      • Schwarzmaler Says:

        Ihr werdet um das Schema sozialistisch/konservativ/liberal nicht herumkommen.

      • Seth03 Says:

        Ja, aber man kann es versuchen, bzw nicht beachten und die interpretation den Wählern überlassen.

    • Jeff Says:

      >>Die Piratenpartei ist rechtsoffen.
      Richtig, und sie ist links offen, oben offen, unten offen und hinten offen. Nur vorne ist sie geschlossen, denn da die Piratenpartei vorne ist, ist von dort vermutlich nicht mit Andrang zu rechnen. Der Bundestagspräsident, und wer da noch so rumsitzt, wird sich bei Interesse wohl einen der anderen Eingänge suchen müssen.

      • Jens Says:

        Und da die Piratenpartei so weit vorne ist, kann und wird es rechts von der Piratenpartei und links von der Piratenpartei nichts geben. 😉

    • hbbb Says:

      Begriff: „freie Nation“

      Du bist der erste und einzige, der diesen Begriff hier gebraucht. Willst Du den Piraten etwas unterschieben?

  51. Marcus Says:

    Hui…jetzt also mit den freien Wählern Düsseldorf?

    Mehr Überwachungskameras? Sauberkeit und Ordnung für Düsseldorf?

    Der Mann im Hintergrund noch vor kurzem wegen Volksverhetzung verurteilt.

    Leute wacht mal auf hier!!

  52. Murphy Says:

    Guter Kommentar Jens.
    Dem kann ich mich nur anschliessen.

    @Marcus: Ich frage mich immer, was so spitzfindige und Neunmalkluge wie Du denn am 27.09. wählen werden? Denn wer so über die Piratenpartei urteilt wie Du, für den müssen die Grünen ja aussehen wie der Anwalt des Teufels.

    • Marcus Says:

      Na dann frag dich das mal..wird aber an meiner Spitzfindigkeit wenig ändern und ist für die Kritik die ich vorbringe ja auch nebensächlich,oder?

      Ach nee…es geht ja um die Einordnung der Kritik…aber hey,war das nicht das große Ziel? Aus diesem Lagerdenken mal raus zu kommen?

      😉

      • Murphy Says:

        Nicht nebensächlich, ganz und gar nicht. Weil Du in Deiner Kritik zu dieser Partei, die nun wirklich transparent in Ihren Entscheidungen ist wie keine zweite, wie ein Heckenschütze auftrittst.
        Du scheinst ja einen ganz guten politischen Überblick zu haben, wie ich aus vorangegangenen Kommentarren lesen kann und vielleicht war ich mit meiner Einschätzung zu Dir da etwas voreilig. Warum engagiert sich jemand wie Du nicht in einer Partei? Warum gestaltest Du hier nicht mit, setzt Deine Ansichten der Kritik aus?
        Lagerdenken rauskommen – genau darum sollte es gehen, ja.

  53. BohemianBerlin Says:

    So naiv kann man doch gar nicht sein…

    Anyway, was mich wirklich aufregt: Die Argumente Pro Contra Interviews mit Nazi-Zeitungen sind durchdiskutiert und müssen nicht neu aufgewärmt werden. Das es aber an der Basis ein erheblichen Unmut über die Kooperation des Vize-Chefs mit einer Nazi-Zeitung gekommen ist und das danach der Chef der Piraten meint, das gleich nochmal machen zu müssen, empfinde ich als Affront gegenüber der Basis.

    Ich für meinen Teil bekomme leider langsam Zweifel, ob die Piratenpartei ein geeigneter Partner für die Durchsetzung von Bürgerrechten ist und werde mich künftig entsprechend verhalten. Bis hierhin vielen Dank!

    Jason

    • Schwarzmaler Says:

      Wenn die Piraten nicht einmal mit der JF reden dürfen, dann hast du das mit den Bürgerrechten schlechthin nicht verstanden. Dann lebst du in einer Wohlfühldiktatur.

  54. Seth03 Says:

    Also nur dadurch das man mit jemandem redet gibt ja die politische Meinung nicht vor.
    Sprechen die Grünen mit den Linken werden die Grünen ja nicht links. Es ist halt äußerst schwer sich bei dem dauernden beschuss zu Profilieren, vorallem wenn einem jedes Wort im Mund herumgedreht wird.

  55. Marcus Says:

    An Murphy,

    Ich bin politisch.Und ich arbeite auch politisch.In Zusammenhängen die mir am Herzen liegen.Das sind zur Zeit keine Parteien.Aber auch dort würde ich nur die selben Fragen aufwerfen und die selben Dinge kritisieren.
    Ich habe Erfahrung im Umgang mit Rechtskonservativen Meinungsmachern und so ungbildet und überzeugbar wie das hier scheinbar dargestellt wird sind diese Leute nicht.
    Die wissen ganz genau was sie tun und wann sie es tun und vor allem Wozu.
    Weil diese Menschen sich auch schon lange mit ihrer kruden und Menschenverachtenden Meinung durch die politische Landschaft quälen und nach Zugang suchen…das ist ihre selbstpostulierte Strategie.
    Unddieser muss jeder Zusammenhang(ob Partei oder Minigolfclub) begegnen.
    Und genau das verweigert ihr.
    Ich unterstelle(wie übrigens fast alle kritischen Stimmen der letzten Tage) der Piratenpartei doch gar nicht das sie und ihre Mitglieder nun mit den Positionen der „Neuen Rechten“(ich mag den Begriff auch nicht) übereinstimmen,nein,das tue ich nicht.
    Ich unterstelle euch schlicht politische Faulheit.
    Denn um sich gegen solche Rattenfänger und Geschichtsverdreher zu wehren muss man ganz eindeutig Stellung beziehen zu ganz bestimmten Fragen.
    Und im Laufe der (ja eher virtuellen) Auseinandersetzung mit dem Interview,dem Fragebogen und nun also den freien Wählern Düsseldorf(mehr Überwachungskameras!!)
    haben sich die wenigen tatsächlichen Mitglieder(oder Wähler) der Piratenpartei durchaus hier und da auf solche Diskussionen eingelassen…und ich habe teilweise meine Antworten bekommen..

    Nur ob das auch dem tatsächlichen Meinungsbild der Gesammtpartei entspricht kann keine Sau sagen,und warum?

    Weil ihr es einfach nicht thematisiert!!

    Lest euch doch mal die Kommentare auf Popps Seite durch.
    EIN einziger Pirat stellt sich diesem ganzen Holocaustmist und Überfremdungswahn und auch das nur mit der Entschuldigung dem lieben Andy auch mal ein bisschen Ruhe zu gönnen.Der selber verliert kaum ein Wort..außer all zwei Tage mal zu sagen das ihm das alles leid tut.

    Das ist einfach schwach!

    Und die ganzen Leute die wirklich in Auseiandersetzung mit diesen rechten Spinnern gehen sind alles Leute die euch mögen aber gerade bitter entäuscht sind..von euch.
    Von eurer komischen Lethargie die ihr als politisch „vorn“ verkauft(und im Stile einer Gesamtschulbesetzung in Barsbüttel) abfeiert…aber gegen solche Leute hilft kein Vorn sein,sondern einfach ein „Ohne uns!“

    • Sven Says:

      ein „ohne uns“ wie das hier z.B.:?

      JF: “Wenn Sie es ehrlich meinen, müßten Sie konsequenterweise auch für die Freigabe von – nicht strafbewehrten – rechten Seiten sein?”
      Popp: “Da gilt das gleiche wie bei Kinderpornographie: Löschen statt sperren!”

      […]

      Im Zusammenhang mit Thiessen:
      “Zur Freiheit gehört auch, daß wir als Vereinigung niemanden dulden müssen, der nicht zu uns paßt, weil er nicht für das steht, wofür die Piratenpartei steht.”

      […]

      JF: “Mit wem würden Sie denn koalieren?”
      Popp: “Keinesfalls mit rechten Parteien.“

      Disclaimer: nein *ich* hätte der JF kein Interview gegeben. Weil ich mit den „Machern“ dieses Dings nix zu tun haben will. Aber Jens redete nicht von den Machern (in der Einschätzung der „Resistenz“ und Strategie gebe ich dir völlig recht) sondern von deren Lesern. Und ich gebe zu: hier hat er einen Punkt. Und nicht mal einen kleinen.

      • Jens Says:

        JF: “Wenn Sie es ehrlich meinen, müßten Sie konsequenterweise auch für die Freigabe von – nicht strafbewehrten – rechten Seiten sein?”
        Popp: “Da gilt das gleiche wie bei Kinderpornographie: Löschen statt sperren!”

        Nicht strafbewehrte rechte Seiten sollen gelöscht werden? Entweder ist da etwas arg verkürzt dargestellt, ich blick es nicht, oder die Position ist vollkommen daneben.

      • Marcus Says:

        Ja.

        Und wie mit den Lesern der JF umgegangen wird kann man ja bestens auf Popps Seite nachlesen….

      • Seth03 Says:

        Logischerweise können Seiten die nicht-strafbare Inhalte haben auch nicht gelöscht werden, das wird wohl eines der Fettnäpfchen sein von dennen Herr Popp geredet hat.

    • Tobias Says:

      > Weil ihr es einfach nicht thematisiert!!

      Klar ist es thematisiert. Die Piraten stehen für die demokratische Grundordnung auf Basis des Grundgesetzes der Bundesrepublik.

      Extremisten von rechter und linker Couleur bewegen sich nicht in diesem Kontext – alle anderen Schattierungen sollten nicht ideologisch sondern nach Inhalten diskutiert werden um zu Lösungen zu kommen die dieses Land braucht.

      Viel mehr ist aus meiner Sicht zu dem Thema eigentlich nicht zu sagen.

      • Jens Says:

        Dieses technokratische Politikverständnis kann ich nicht mittragen. Politik muß von Werten geleitet sein.

      • Tobias Says:

        > Dieses technokratische Politikverständnis kann ich nicht mittragen. Politik muß von Werten
        > geleitet sein.

        Sorry – aber wenn ich im Absatz darüber schreibe, dass sich die Piraten im Wertekontext des Grundgesetzes bewegen, sollte doch klar sein, dass sich die Diskussion von Inhalten auch im Rahmen dieses bewegen. Ich weiss nicht was daran verwerflich sein soll. Mit Dogmatismus der über die Grundrechte hinausgeht kann ich leider gar nichts anfangen!

        mfg Tobias

      • Seth03 Says:

        Das GG ist die Wert-Grundlage.

  56. Marc Says:

    Viel Lärm um nichts. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

    Seine politische Meinung sollte man überall vertreten dürfen.

  57. Schwarzmaler Says:

    Die Antwort gefällt mir zwar schon besser als das peinliche Zurückrudern gestern, aber für eine politisch neutrale Partei, die für die Freiheit im Internet eintritt, seid ihr zu uninformiert und zu naiv. Bis vorgestern wollte ich euch wählen, jetzt schwanke ich zwischen dem sauren Apfel FDP und der feigen Alternative ungültig wählen.

    Rechts ist nicht menschenverachtend, links ist nicht immer gut, und die Nazis hätten im Parlament der französischen Nationalversammlung bei den Jakobinern, nicht bei den Aristokraten gesessen – der sprichwörtlich gewordene Terror der Bolschewisten und Nationalsozialisten geht auf den Terror der Französischen Revolution zurück. Kurz: links verändert die Welt im Wissen um die Unvollkommenheit, indem sie den Menschen – auch mit Gewalt – verändern; rechts behält („konserviert“) diese Welt im Wissen um die Unveränderbarkeit des Menschen, im Wissen um die Gefahr des potentiellen Schadens radikaler Veränderungen und ändert nur vorsichtig die Dinge, die geändert werden müssen.

    • Jens Says:

      Gibt es diese Definition auch vertieft irgendwo nachzulesen? Von wem stammt sie?

      Wobei, das hier geht ja auch in die Richtung:

      Ein Ausschnitt aus dem Vorwort zur dritten korrigierten und erweiterten
      Auflage von »Die Massenpsychologie des Faschismus« von Wilhelm Reich im
      August 1942:

      > > Der Faschismus wurde zur Zeit der ersten Niederschrift dieses Buches allgemein als eine »politische Partei« betrachtet, die wie andere »soziale Gruppierungen« eine »politische Idee« organisiert vertrat. Demzufolge »führte die faschistische Partei den Faschismus mittels Gewalt oder durch »politische Manöver« ein«.
      > >
      > > Im Gegensatz dazu hatten mich meine ärztlichen Erfahrungen mit Menschen vieler Schichten, Rassen, Nationen, Glaubensbekenntnissen etc. gelehrt, daß »Faschismus« nur der politisch organisierte Ausdruck der durchschnittlichen menschlichen Charakterstruktur ist, eine Struktur, die weder an bestimmte Rassen oder Nationen gebunden ist, die allgemein und international ist. In diesem charakterlichen Sinne ist »Faschismus« die emotionelle Grundhaltung des autoritär unterdrückten Menschen der maschinellen Zivilisation und ihrer mechanistisch-mystischen Lebensauffassung.
      > >
      > > Der mechanistisch-mystische Charakter der Menschen unserer Epoche schafft die faschistischen Parteien und nicht umgekehrt.
      > >
      > > Der Faschismus wird auch heute noch, infolge des politischen Fehldenkens, als eine spezifische Nationaleigenschaft der Deutschen oder der Japaner aufgefaßt. Aus der ersten Fehlauffassung folgen alle weiteren Fehldeutungen.
      > >
      > > Der Faschismus wurde und wird noch immer, zum Schaden der echten Freiheitsbestrebungen, als die Diktatur einer kleinen reaktionären Clique aufgefaßt.
      > >
      > > Die Hartnäckigkeit dieses Irrtums ist der Angst vor dem Erkennen der wirklichen Sachlage zuzuschreiben: Der Faschismus ist eine internationale Erscheinung, die sämtliche Körperschaften der menschlichen Gesellschaft aller Nationen durchsetzt. Dieser Schluß ist in Übereinstimmung mit den internationalen Vorgängen der letzten 15 Jahre.
      > >
      > > Meine charakteranalytischen Erfahrungen überzeugten mich dagegen, daß es heute keinen einzigen lebenden Menschen gibt, der nicht in seiner Struktur die Elemente des faschistischen Fühlens und Denkens trüge. Der Faschismus als politische Bewegung unterscheidet sich von anderen reaktionären Parteien dadurch, daß er von Menschenmassen getragen und vertreten wird.
      > >
      > > Mir ist die Verantwortungsfülle solcher Behauptungen voll bewußt. Ich wünschte im Interesse dieser zerschundenen Welt, daß der arbeitenden Menschenmasse ihre Verantwortung für den Faschismus ebenso klar wäre.
      > >
      > > Man muß scharf zwischen gewöhnlichem Militarismus und Faschismus unterscheiden. Das Wilhelminische Deutschland war militaristisch, aber nicht faschistisch.
      > >
      > > Da der Faschismus stets und überall als eine von Menschenmassen getragene Bewegung auftritt, verrät er alle Züge und Widersprüche der Charakterstruktur des Massenmenschen: Er ist nicht, wie allgemein geglaubt wird, eine rein reaktionäre Bewegung, sondern er stellt ein Amalgam dar zwischen rebellischen Emotionen und reaktionären sozialen Ideen.
      > >
      > > Versteht man unter Revolutionärsein die rationale Auflehnung gegen unerträgliche Zustände in der menschlichen Gesellschaft, den rationalen Willen, »allen Dingen auf den Grund zu gehen« (»radikal« – »radix« = »Wurzel«) und sie zu bessern, dann ist der Faschismus nie revolutionär. Er mag zwar im Gewande revolutionärer Emotionen auftreten. Aber man wird nicht den Arzt revolutionär nennen, der gegen eine Krankheit mit ausgelassenen Schimpfworten vorgeht, sondern denjenigen, der still, mutig und gewissenhaft die Ursachen der Krankheit erforscht und bekämpft. Faschistisches Rebellentum entsteht immer dort, wo eine revolutionäre Emotion durch Angst vor der Wahrheit in die Illusion umgebogen wird.
      (abrufbar unter
      http://wahrheitscorner.blogspot.com/2009/03/die-massenpsychologie-des-faschismus.html)

      • Schwarzmaler Says:

        Später gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Hufeisenschema#Hufeisenschema und etwas oberhalb „Das Aufkommen der Links-Rechts-Unterscheidung im Sinne politischer Richtungsbegriffe wird auf die französische Nationalversammlung von 1789 zurückgeführt [1]. Dadurch blieb die Sitzordnung nicht länger das Spiegelbild festgefügter gesellschaftlicher Hierarchien, sondern brachte bald die Dynamik politischer-ideologischer Auseinandersetzungen zum Ausdruck. Es entstand eine Spaltung in zwei gegnerische Lager der Nationalversammlung: „le côté gauche“ mit entschieden revolutionärer Stoßrichtung und „le côté droit“ mit mehr zurückhaltenden, der Monarchie freundlich gesinnten Vorstellungen. Bald wurden die räumlichen Adjektive „links“ und „rechts“ substantiviert und man sprach nun einfach von „la droite“ und „la gauche“. Innerhalb dieser Lager bildeten sich wiederum Flügelgruppen: „l’extrémité gauche“ und „l’extrémité droite“.“

      • Schwarzmaler Says:

        PS: Genaugenommen stammt die Begriffsverwirrung in Deutschland aus der Spätphase der Weimarer Republik, als das Parlament von zwei extremen sozialistischen Parteien – die zwar verfeindet waren, aber duchaus Mitglieder (ganze KPD-Gruppen sind geschlossen zur NSDAP übergetreten) und Ideen (schaffendes/raffendes Kapital) ausgetauscht haben – in die Zange genommen wurde – links vom internationalen Sozialismus der KPD, rechts vom nationalen Sozialismus der NSDAP. Kain und Abel, Fleisch vom Fleische – und das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.

  58. mmmatze Says:

    Okay, ich habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen und stehe vor folgendem Dilemma. Ich lebe im Ausland, habe meinen Wahlzettel für die Briefwahl schon ausgefüllt und eingetütet, er liegt bei mir zuhause auf dem Schreibtisch. Meine Zweitstimme geht an die Piratenpartei, wenn ich den Brief einwerfe. Nun habe ich zum Glück von diesem Faux-Pas gehört und stelle mir natürlich die Frage: Kann ich dieses Fehlverhalten verzeihen und mit meiner Stimme unterstützen?

    Nachdem ich diese schwache Apologie von Jens gelesen habe, komme ich zum Entschluss: Ich kann es nicht. Ganz offen gibst du zu, dass die Piratenpartei am rechten Rand fischen (ergo, dort Wähler ansprechen wollen mit einem sozialkorrektiven Imperativ, den sie als Partei sicher erfüllen können: vom rechten Rand Wähler in die Mitte zurückholen) und meinst, man habe sich die JF zum Instrument gemacht, nicht die JF die PP.

    Das alles zeugt von einer unsagbaren Naivität, derer ich mir zwar bewusst war (man braucht sich ja nur mal das „Wahlprogramm“ ansehen), die ich aber aus drei Gründen bereit war zu verzeichen: 1. Finde ich es mutig und unterstützenswert, 2009 eine neue Partei zu gründen; 2. kann ich die wenigen Positionen, die die PP als one-issue-group einnimmt, durchaus mittragen; 3. kann ich dieses Jahr keine der anderen demokratischen Parteien wählen, aus diversen Gründen, die hier zu erläutern zu weit führen würde.

    Allerdings war ich mir des Ausmasses der Naivität der PP-Kandidaten nicht bewusst. Es muss doch jedem, der schon einmal eine Bild-Zeitung in der Hand hatte klar sein, dass Medien immer die Oberhand gewinnen, wenn man sich auf sie einlässt. Da erwarte ich von jemandem, dem ich mein politisches Mandat anvertraue, weitaus mehr Professionalismus, als ihr ihn an den Tag gelegt habt.

    Und das ist es, was mir Sorgen macht: Nicht, dass Andreas und Jens jetzt rechts sind, sondern, dass sie offensichtlich nicht in der Lage sind, vernunftgeleitete Entscheidungen zu treffen, die ich auch so treffen würde. Da möchte ich gar nicht dran denken, wie es ausgeht, sollten die gleichen Personen dann wirklich mal in die Lage kommen, in verantwortungsbeladenen Positionen „echte“ Politik zu machen.

    Und, last not least, möchte ich nicht eine Partei wählen, die auch von Rechten gewählt wird. Ich weiß, dass ich das bei den anderen Parteien auch nicht ausschließen kann, aber wenn es einem hier so präsentiert wird, kann ich schon laut „Nein, danke!“ sagen.

    In dem Sinne wird mein Umschlag wohl nicht im Wahlbüro landen. Schade um die Erststimme. (Naja, nicht wirklich.)

    • Jens Says:

      Um die Stimme ist es dann wohl auch nicht wirklich schade …

      Wo hat die JF denn „die Oberhand gewonnen“? Vermutlich bin ich aber auch einfach nur zu naiv, um das zu erkennen.

      • mmmatze Says:

        Wie naiv du bist, vermag ich nicht zu Urteilen. Aber es ist doch ganz einfach: Ein Medium, das von Politikwissenschaftlern (von denen ich selbst einer bin) als das vielzitierte „Sprachrohr der neuen Rechten“ eingestuft wird, und das nicht erst seit gestern, kann sich ganz einfach die Piraten vereinnahmen, indem es sie abbildet und zu Wort kommen lässt. Weil dann nämlich der unbedarfte JF-Leser denkt: „Oh, cool, Piraten, die sind auf unserer Seite, wenn die hier zu Wort kommen“. Hab ich in meiner Arbeit als Journalist zur Genüge mitbekommen, dass es so ist. Du sprichst mit einem Medium, das Medium nutzt dich für deine Sache. Die Bild macht es platter, andere (wie die JF) etwas raffinierter.

        Und wenn du dich selbst als Pirat bezeichnest und es nicht schade um jede Stimme findest, die verloren geht für das gemeinsame Ziel, solltest du vielleicht mal die Augenbinde abnehmen. 😉

      • Marcus Says:

        Kann ich dir sagen.

        In der Rezeption ihrer Stammleser.

        Sonst würden die ja nicht wie Heuschrecken bei euch einfallen seit ein paar Tagen….

      • mmmatze Says:

        Äh, Marcus, der Jens ist nicht DER Jens. 😉 Ansonsten: Wort!

      • Pirat Ratman Says:

        @Jens
        Hochmut kommt vor dem Fall…

        Mir ist die Arbeit um eine Stimme von mmmatze tausendmal lieber, als ein Speichellecker der JF/NF zu werden.

        Einen Fehler kann man als so junge Partei machen, auch gerne mehrfach, aber man muss daraus lernen, klar seine Fehler eingestehen und nicht einfach nur beschwichtigen um Schadensbegrenzung zu betreiben.

        Mich wurmt so etwas, dass ich jetzt nur noch motivierter bin, dass in Zukunft so ein Mist nicht wieder passiert. Ich hoffe nur das mmmatze auch sieht, dass dieses Thema einer ganzen Menge Piraten ebenso aufstösst und sie sich wehren und den Mut nicht verliert uns weiterhin zu unterstützen und uns weiterhin kritisiert, damit wir aus solchen Fehlern lernen.

      • Tobias Says:

        > Und wenn du dich selbst als Pirat bezeichnest und es nicht
        > schade um jede Stimme findest, die verloren geht für das
        > gemeinsame Ziel, solltest du vielleicht mal die Augenbinde
        > abnehmen.

        Du widersprichst Dir gerade selbst. Auf der einen Seite sagst Du, dass die PP am rechten Rand „fischen geht“ (was ich persönlich nicht so sehe, sondern eher der Meinung bin, dass die PP bei allen fischen geht die sich für die Bürgerrechte stark machen wollen) und auf der anderen Seite schreibst Du, dass es jetzt schade um Deine Stimme ist?

        Tobias

      • mmmatze Says:

        @Pirat Ratman Als in der Schweiz lebender Deutscher unterstütze ich natürlich die Schweizer Piraten, wo es geht. Bei den deutschen wäre ich sicher auch aktiv, würde ich dort leben. Und dann gäbs jetzt ne Menge Knatsch en direct von mir. (ich bin immer versucht, den Zwinkersmiley zu benutzen, note to self: grow up!)

      • mmmatze Says:

        Hö? @Tobias. Meine Stimme hätte ich der Partei doch gegeben, wenn dieser Mist nicht passiert wäre. Ich glaub, ich sollte mal ne Zeichnung machen.

      • Tobias Says:

        @mmmatze
        > Hö? @Tobias. Meine Stimme hätte ich der Partei doch
        > gegeben, wenn dieser Mist nicht passiert wäre. Ich
        > glaub, ich sollte mal ne Zeichnung machen.

        Ich bin der Meinung dass Deine Stimme halt nicht wichtiger ist als andere Stimmen, wenn Du sie nur unter der Bedingung stellst, dass mit gewissen Menschen nicht geredet wird. Und ich will bei Leibe keine extremistischen Kräfte (weder links noch rechts!) stärken. Durch Ignoranz (Stopschilder 😉 kann man Probleme nicht lösen, man muss sich mit Ihnen auseinandersetzen. Und nicht jeder „Rechte“ oder „Linke“ ist auch ein Extremist – und es wäre schön wenn das so bleibt – da ist Ausgrenzung auf jeden Fall nicht der richtige Weg!

        Tobias

    • mathias Says:

      Ich frag mich: wo sagt Jens denn, dass er im rechten Milieu fischen geht? Oder wo war das im Interview. Wenn ich mit Leuten rede und sie vom eigenen Programm überzeuge, ist das doch kein Fischen. Davon kann man erst reden, wenn man das Programm entsprechend anpasst (siehe CDU).

      Du sagst aber, dass man diese Leute nicht mal mehr überzeugen darf, weil man dann ja ich rechten Milieu fischen geht. Du schreibst die Leute also ab. Genau das ist aber das Armutszeugnis im Umgang mit den Rechten. Dadurch wird das Problem sicher nicht gelöst!

      • mmmatze Says:

        Das ist imho „Fischen am rechten Rand“: „Ich denke bei der Bewertung dieses Interviews an die Leser der Jungen Freiheit , nicht an die Macher. Wenn wir diese Menschen nicht für würdig befinden, mit ihnen über Politik zu reden, dann geben wir sie verloren. Wenn wir sie zurückholen wollen ins demokratische Spektrum, dann müssen wir mit ihnen reden, ihnen klarmachen, warum die rechte Ideologie menschenfeindlich ist.“

        Man kann es natürlich auch Resozialisierung nennen. Das wird die Piratenpartei nicht schaffen, denn sie sind weder Psychologen noch Sozialarbeiter. Und ja, ich schreibe die Leute ab. Aber nur, weil ich sehe, dass es sich beim JF-Leser sicher nicht um den 15jährigen Schwachkopf handelt, dessen peer group nach rechts abdriftet und er halt mitmacht, um weiter cool zu sein, sondern, dass es sich beim JF-Leser um politisch gefestigte Menschen handelt, die (leider) nicht dumm sind. Die Hoffnung zu haben, dass sich hier Wähler holen lassen, zeugt dann wieder von der von mir vorgeworfenen Naivität.

    • Schwarzmaler Says:

      Was ist denn so schlimm daran, der JF – oder der taz – ein Interview zu geben, wenn die eigene Position unverfälscht abgedruckt wird? Demokraten reden miteinander, Demokraten respektieren die Freiheitsrechte des Anderen, auch wenn sie deren Überzeugung nicht teilen. Gerade Piraten sollten an der angelsächsischen Tradition der Presse- und Meinungsfreiheit interessiert sein.

    • hbbb Says:

      „Es muss doch jedem … klar sein, dass Medien immer die Oberhand gewinnen“

      Dies ist ein Grundproblem in der Dreiecksbeziehung zwischen PolitikerIn, Massenmedium und BürgerIn. Was schlägst Du vor? „Professioneller“ werden, ist zu lesen. Fehler wie üblich wegschieben anstatt sie einzugestehen? (Aktuelles Beispiel: Sigmar Gabriel hat dem Asse-Untersuchungsausschuß zur Akteneinsicht einen frisierten Bestand geschickt. Berichte über seine damaligen Aussagen und Forderungen in verantwortlicher Position in Nds. wurden den Akten aus Gründen des „Urheberschutzes“ entnommen).

      Wenn Du allerdings die Piratenpartei wegen ihres Umgangs mit konservativen Meinungen grundsätzlich nicht wählen kannst, haben beide Seiten eine Entscheidung getroffen. Du eine klare, die Piraten eine gute.

    • Jeff Says:

      >>Und, last not least, möchte ich nicht eine Partei wählen, die auch von Rechten gewählt wird.

      Das wird die Rechten sicherlich freuen, daß es im Osten weiter aufwärts mit Ihnen geht, denn dank solcher Helden wie Dir, sind die Rechten auf Ewigkeiten dazu verdammt, rechts zu wählen.

      Es gibt Tage, an denen mir gewaltig der Kopf schmerzt. An manchen Tagen schon alleine deshalb, weil ich mich frage, wie es demokratische Parteien in Deutschland wohl geschafft haben mögen, daß sie gewählt werden. Gab es in Deutschland nach 1945 keine Rechten mehr?

      Vielleicht ist es ja auch so, daß ein Rechter, Linker, Ober, Unter oder Hinter, der sich dazu entschließt, Vorne zu wählen, dadurch zu einem Vorner wird. Nur so ’ne Idee…

  59. Jens Says:

    „Sonst würden die ja nicht wie Heuschrecken bei euch einfallen seit ein paar Tagen….“

    Beleg?

  60. Chuang Tse Says:

    Sorry, aber ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass man einem Blatt wie der JF Interviews gibt oder, noch schlimmer, irgendwelche völig unpolitischen Pillepalle-Fragebögen ausfüllt. Die Redaktionen solcher Zeitschriften suchen doch geradezu nach naiven, aber bekannten Namen aus dem nicht-rechten Spektrum, die sie sich wie Geweihe an die Wand hängen können, nach dem Motto: Guckt mal, die haben wir auch gekriegt. Und danach können sie dann ihre rechtsextremen Thesen weiter verbreiten und auf Kritik mit dem Argument kontern: „Wieso? Wenn wir so schlimm wären, warum haben uns dann dann Leute wie Popp und Seipenbusch Interviews gegeben?“

    Diese Art von Instrumentalisierung lässt sich doch nach Veröffentlichung solcher Interviews und Fragebögen gar nicht verhindern, und insofern ist die Aussage „Wir lassen uns nicht instrumentalisieren“ völliger Unsinn. Der Zug ist längst abgefahren.

    Was die Reaktionen der Oberpiraten angeht, so fand ich die von Andreas Popp trotz ihrer Naivität zumindest glaubwürdig. Er hat ja wenigstens im Interview politische Standpunkte vertreten. Aber die Flucht nach vorne, die Jens Seipenbusch hier antritt, ist (insbesondere angesichts seines eigenen dürftigen und völlig unpolitischen Beitrags in der JW, den er selbst noch nicht mal erwähnt) einfach nur peinlich und erschütternd.

    Ich habe große Sypmathien für die Piratenpartei und werde sie (mit Bauchschmerzen) wohl auch wählen, aber allzu viele Fehltritte dieser Art können sich die Piraten nicht mehr leisten, ohne die Wähler zu verlieren, die den Umgang mit rechten Rattenfängern weniger nochchalant betrachten als die Oberpiraten.

    • Schwarzmaler Says:

      Ja klar, die Redakteure der JF stehen jeden morgen auf, fressen ein paar Kinder, und überlegen dann, wen sie gerade heute für ihre teuflische Revolution einspannen können. rotflbtcacgu. Get real.

      • Wahr-Sager Says:

        Und dann heißt es immer, Rechte wären Verschwörungstheoretiker. 😀

    • hbbb Says:

      Diese Fragebogen von Jens S. fand ich auch eher schlecht. Allerdings lassen diese Homestories mit Bild vom Sofa auch an der JF als bemüht politisch meinungsführendes Blatt zweifeln.

      • Chuang Tse Says:

        Ich zitiere ja eher ungern Verfassungsschützer, aber diese Aussage im Verfassungsschutzbericht des Landes Baden-Württemberg für das Jahr 2000 sollte doch zu denken geben: „Die Redaktion der JF ist dabei bemüht, extremistisches Gedankengut als ’national-konservatives‘ zu verschleiern und bedient sich hierzu immer wieder der Bereitschaft von Politikern und sonstigen Personen zu Interviews.“

        Quod erat demonstrandum.

        Weitere Informationen über die Umtriebe der JF findet man in diesem interessanten Buchauszug:
        http://buecher.hagalil.com/unrast/schobert.htm

      • Seth03 Says:

        Ja, aber nur mal so, vor 9 Jahren war die SPD noch wählbar, ich will eigentlich keine Partei für irgendwen Ergreifen, tue ich auch eigentlich nicht, aber es muss immer auch die JETZT-Situation beleuchtet werden. Vergangene Aktionen und Ansichten können fallen gelassen werden, oder es wird nur so getan als ob, manchmal muss man da einfach etwas wagen ansonsten wird derjenige der sich vom extremen entfernen will wieder zurückgetrieben.

  61. derdaddler Says:

    Ich verstehe dieses Lagerdenken nicht. Im Interview hat Andi 1:1 die Positionen der Piratenpartei vertreten. Die Positionen und unser Programm bleiben dieselben, egal ob die Tagesschau, das Handelsblatt, das Neue Deutschland oder die Junge Freiheit darüber schreibt.
    Das Eintreten gegen Zensur und Überwachung vereint nun einmal alle politischen Gruppen mit einer unbequemen politischen Meinung.

    Freiheit ist aber die Freiheit des Andersdenkenden und die Freiheit mir etwas zu sagen, was ich nicht hören will.

    Dass dafür auch Zustimmung aus der „rechten“ Ecke kommt ist doch nur natürlich, ändert aber nichts daran, dass Piraten nix mit extremistischen Bewegungen zu tun haben wollen.

  62. Midaz Says:

    Sehr vernünftig und politisch erwachsen! Eine Partei die sich einsetzt für Bürgerrechte und Demokratie ist auch bei der JF an richtiger Stelle: wir können nicht von vornherein bestimmte Menschen/Wähler ausschließen. Ausländerangst löst man nicht indem man es ignoriert, in die Ecke stellt oder darauf herumhaut, sondern nur indem man diese Menschen miteinbezieht, informiert und mündig macht!

  63. Moinsen Says:

    Die JF »zurückholen ins demokratische Spektrum«? Die JF BEFINDET sich im demokratischen Spektrum! Was man von einigen Linksextremen hier nicht gerade behaupten kann…

  64. Pirat Ratman Says:

    Ich habe das Gefühl, dass hier manche immer noch der Meinung sind, dass man nen rechten an der Glatze und den Springerstiefeln erkennt, der nichts besseres zu tun hat als den lieben langen Tag „Ausländer raus“ zu rufen.

    Wacht mal bitte auf.

    Ich glaube nicht das wir so größenwahnsing sein sollten , dass wir meinen erfahren genug zu sein uns in die Höhle des Löwens zu wagen und einer rhetorisch geschulten Pseudo-Elite argumentativ entgegen treten zu können und auch noch glauben wollen, dass wir diese von unseren Standpunkten überzeugen können. Wir haben uns hier instrumentalisieren lassen und das fast auf die billigste Art und da noch zu beschwichtigen macht es nur noch schlimmer.

    Wir sollten also den Mut haben diesen Fehler klar einzugestehen, aus dem ganzen lernen und das nächste mal weniger wie ein Elefant im Porzelanladen durch die presse tappsen.

    Denn merke was wahr ist macht sich rar. Lieber ein Interview zu wenig, als ein Interview mit den falschen und das dabei Mist erzählt.

    Lassen wir uns von der eigenen Euphorie nicht überrennen und versuchen die Geduld zu haben eine schwierige politische Arbeit auf längerfristige Sicht zu machen.

    • mmmatze Says:

      Das: „und da noch zu beschwichtigen macht es nur noch schlimmer“ trifft ärgert mich ja am meisten. Statt einfach einzugestehen, dass man Bockmist gebaut hat, der Stimmen kostet und mal gediegen zurückzurudern, findet hier schon das alte Spiel der Rechtfertigung statt. Das kann ich auch bei den etablierten Parteien haben.

      • hbbb Says:

        „dass man Bockmist gebaut hat, der Stimmen kostet“

        Ob dass Interview wirklich stinkt, entscheidet der Wähler.

    • Moinsen Says:

      »Höhle des Löwen«, so ein Quatsch. Wie willst Du denn andere von Deinen Ansichten überzeugen, wenn Du Dich weigerst, mit ihnen zu reden? Fällt Dir nicht auf, dass die Konservativen da wesentlich lockerer sind? Oder glaubst Du, bei der JF wird gerade der Interviewer gefoltert, weil er einen »Linken« interviewt hat?

      • Marcus Says:

        Sach ma,wer ist denn hier so linksextrem deine Meinung nach?

        Kann ich nicht finden..

  65. Mario Says:

    Jens, Du schreibst: „Die Piratenpartei lässt sich jedenfalls nicht instrumentalisieren.“

    Diese Aussage stimmt so nicht: Die Piratenpartei hat sich bereits instrumentalisieren lassen.

    • nanuk Says:

      ganz im Ernst, bitte stell (als kundiger Journalist) doch mal eine Liste der Medien zusammen (unser Wiki eignet sich dafür), von denen Du meinst, dass wir mit denen nicht reden sollten. Wäre sicher mal ein interessanter Ausgangspunkt für die weitere Diskussion.

      • Schwarzmaler Says:

        Ich empfehle JW, ND, und taz :). Und dieses rechtsextreme Propagandablatt … wie hieß das denn noch… ach ja, SPIEGEL – lest mal den Artikel diese Woche über das Massaker von Katyn.

    • 08/15 Says:

      Pre: Bin kein Pirat.

      Mario, mit respekt vor Deinem vorhandenen Intellekt, bitte ich Dich, wieder von Deiner Argumentationslinie reiner Gegenargumentation um ihrer selbst willen, langsam wieder abzukommen.

      Es ist ja nun so:
      Zunächst wurden sie für Dich „unwählbar“, weil das Interview gegeben wurde. Ohne Rücksicht auf den Inhalt bzw. dessen Kenntnis.
      Es kann allerdings nichts dagegen einzuwenden sein, einem, im gesetzlichen Rahmen, rechts gerichteten Blatt ein Interview zu geben, in welchem die klare Absage an rechtsextreme Parteien erteilt wird.

      Dann kam Dein Vorwurf der mangelnden Abgrenzung.
      Erwidert durch den Auszug aus der Satzung.

      Nun wirfst Du ihnen vor, sie hätten sich instrumentalisieren lassen. Und hängst Dich an die vermeintlich falsche Aussage von Jens.
      Ohne den streitbaren Punkt der Instrumentalisierung thematisieren zu wollen, rechtfertigt der Vorwurf doch längst nicht mehr die Unwählbarkeitskeule.

      Das Einzige was noch bliebe ist die Naivität, die sich letztlich auf den Fehler, nicht vor dem Interview recherchiert zu haben, wer die JF ist, beschränkt (Oh mein Gott, die Welt geht unter?).
      Wahrscheinlich hätte sich Popp sogar vorher von einem Profi beraten lassen müssen. Aber willst Du wirklich weiterhin diese perfekt & aalglatt strategischen Typen in der Politik, die nichts weiteres mehr darstellen außer einer Non-Stop Image Kampagne, weil ja irgendein Medium etwas Negatives schreiben / sagen könnte? Nur noch reine Meinungsmache der PR & Spindoktoren ohne jegliche Authentizität der Person?

      Naja, den letzten Abschnitt hätt ich mir auch schenken können. Schließlich wissen wir, dass es kein Drama ist.
      Auch kann niemand ernsthaft glauben, dass die Piraten rechts wären, oder diesbezüglich in Gefahr sind.

      Will Dich ja gar nicht überzeugen die Piraten zu wählen. Und es steht Dir weiterhin frei, erneut die selben alten Arschl**** zu wählen und ggfs. eine Stimme Mitschuld an ihren Entscheidungen zu haben.

      Worum’s mir eigtl. geht ist, dass Du (auch Dir selbst, sofern noch nötig) eingestehst, dass die Verurteilung als unwählbar ein Meinungs – Schnellschuss war.
      Rückblickend betrachtet, ist die Reaktion, aber besonders das weiterhin in diese Richtung Argumentieren, doch einfach überzogen.

      Dass es jetzt so einen Aufruhr darum gibt, hat den simplen Grund, dass Du es gesagt hast. Nicht irgendjemand, den man eh nicht ernst nimmt, sondern jemand mit Verstand, der offensichtlich dafür respektiert wird – und zwar fernab der PR – Kollegen und Selbstvermarkter.

      Ich fordere natürlich keine Entschuldigung.
      Ich hoffe nur, dass Du über meine Einwürfe hier mal nachdenkst.

      Gruß
      Maurice
      PS: Ich werde (hoffentlich) nicht noch mal hier schreiben, da das Thema doch recht müßig wird und ich vor habe mich nicht weiter damit zu befassen 😉

  66. Ralf Says:

    Da die Piraten weder RECHTS noch LINKS,
    sondern VORNE sind, haben sie auch die AUFGABE,
    allen FEHLGELEITETEN bzw. VOM WEG NACH VORNE ABGEKOMMENEN zu zeigen,
    wo es langgehen sollte.
    Ob es nun in diesem Blättchen hätte sein müssen, sei dahingestellt.
    In der Bildzeitung hätte es mehr gebracht,
    denn diese Zeitung lesen viel mehr Rechtsextremisten
    als die JF (in totalen Zahlen).

    • Schwarzmaler Says:

      Ich fühle mich gerade sehr nostalgisch. Vorne positionierte sich die SED als Speerspitze des klassenbewußten Proletariats auch, gestärkt und geführt durch den wissenschaftlichen Materialismus.

      WAS BITTE IST VORNE? Sicherheit? Freiheit? Solidarität? Altruismus? Egoismus? Technologiefreundlichkeit? Technologiefeindlichkeit? Atomkraft? Solarenergie? Wir sind die Guten [tm]?

  67. ballmann Says:

    Ich warte noch immer auf eine Erklärung von Herrn Seipenbusch, warum er diesen Echo-der-Frau-Fragebogen der JF ausgefüllt hat ?

    – War Ihnen – im Gegensatz zu Herrn Popp – die Ausrichtung der JF bekannt?

    – wenn ja, haben Sie mit Herrn Popp darüber gesprochen?

    -Warum ist die Presserklärung über den Aufruf der Düsseldorfer Freien Wähler nicht mehr errichbar ?

    • Schwarzmaler Says:

      „Haben Sie für den angloamerikanischen imperialistischen Geheimdienst gearbeitet, und durch Sabotageakte der sozialistischen Volkswirtschaft wissentlich schweren Schaden zugefügt?“ Mein Gott, ihr Linken werdet euch nie ändern. „Herr Seipenbusch, sie sind doch auch für den Frieden?“

    • Chuang Tse Says:

      Drei sehr gute Fragen, und ich warte ebenfalls auf die Antworten. Außerdem hätte ich gerne gewusst, wieso Jens Seipenbusch zwar ausführlich den Fall Popp kommentiert, er aber seinen eigenen Fragebogen in der JW mit keinem Wort erwähnt. Denn gerade das wichtigste entschuldigende Argument, dass nämlich Popp im Interview wenigstens klar eine Distanz zu den Rechten erkennen lässt, gilt ja für den Echo-der-Frau-Bogen (treffend ausgedrückt) überhaupt nicht.
      Dass nun auch noch andere Gruppen aus dem rechten Spektrum zur Wahl der Piraten aufrufen, zeigt übrigens besonders deutlich, wie sehr der Schuss nach hinten losgegangen ist. Plötzlich wollen die Schmuddelkinder nämlich alle Freunde werden, und auf einige davon sollte man tunlichst verzichten.

      • Jens Says:

        „Außerdem hätte ich gerne gewusst, wieso Jens Seipenbusch zwar ausführlich den Fall Popp kommentiert, er aber seinen eigenen Fragebogen in der JW mit keinem Wort erwähnt.“

        Das ist in der Tat eine äußerst berechtigte Frage …

    • hbbb Says:

      „Ich warte noch immer auf eine Erklärung …“
      Wäre er ein guter Politiker, wenn er diese Frage ernstnehmen würde?
      Würde es ihm genauso ergehen wie dem Andi Popp, dem nicht die Inhalte des seines Interviews, sondern die Entschuldigung um die Ohren gehauen werden?
      Was wird passieren, wenn er keine Erklärung liefert? Werden Sie dann öffentlich ankündigen, dieses Mal die Piraten nicht zu wählen, obwohl sie es bereits bei der Europawahl taten? Oder geht es in die nächste Stufe und erklären sie diese für „unwählbar“?

  68. forenwanderer Says:

    „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder…“ heißt es richtig von Franz- Josef Degenhardt (http://www.franz-josef-degenhardt.de/disco/titel/lieder/spielnichtmitdenschmuddelkindern.html)
    Jetzt habe ich tatsächlich in einer womöglich rechtsradikalen Onlinezeitschrift ein Interview gelesen und düstere Gestalten am Rande des Framesets auf mich blicken gesehen. Bin ich jetzt auch ein RECHTER? Ich denke nicht, ich war auch bei den LINKEN und auch bei den vielen anderen irgendwo dazwischen, nicht öffentlich, aber das spielt auch keine Rolle. Etwas Informationsfreiheit gibt es vielleicht noch? Das ändert sich schlagartig, wenn man nur mit Leuten anderer Gesinnung redet. Bei Schäuble wird man Terrorverdächtiger allein wenn man jemandem mit langem grauen Bart und Turban auf dem Kopf den Weg zur nächten öffentlichen Toilette erklärt. Als Pirat respektiert man die Meinungsfreiheit, sofern sie innerhalb des gesetzlichen Rahmens bleibt. Nichts davon kann man aus dem Interview von Andreas Popp ableiten, lediglich dass politische Gegner damit punkten wollen. Würde ich es gleichermaßen engstirnig betrachten wie einige profilsüchtige Politiker, die aus dieser Mücke einen Elefanten machen wollen, dürften weder G8, G9, G(1+n) Gipfel mehr stattfinden, wo Regierungschefs verschiedener Nationen mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung sich gepflegt die Hände schütteln. Wer von denen, die jetzt gegen Andreas Popp wettern, haben die Olympischen Spiele in China boykottiert? Wer untersteht sich, Urlaub in Kuba zu machen? Udo Voigt, Parteivorsitzender der NPD müsste eigentlich elendig verhungern, da er nach dieser Ideologie einer Julia Seeliger & Co. niemanden finden würde, der ihm etwas verkauft. Man könnte dies doch als Unterstützung von Rechtsradikalismus werten? Was soll dieses ganze Wahlkampfgetöße? Die Piratenpartei ist durch dieses Interview nicht rechtsradikal geworden. Am besten würde Andreas Popp gleich morgen in der Sozialistischen Zeitung ein Interview geben…
    Grüsse von http://www.guedesweiler.wordpress.com

  69. Die Piratenpartei auf dem Weg vom Schwarm zum Mob — keimform.de Says:

    […] zu werden. Selbst die allermeisten CDU-ler verweigern sich dieser Strategie. Nicht so der Vorsitzende der Piratenpartei. Wieder wird formaljuristisch mit Meinungsfreiheit argumentiert und das man ja jeden […]

  70. Sebastian Says:

    Hi,
    vorne weg, ich bin nicht rechts (eher linksorientiert) und habe etwas gegen extreme ideologien, aber rechts!=rechtsextrem.

    aber was du schreibst ist absolut korrekt und das habe ich von uns piraten erwartet. sachlichen dialog auch mit anderen meinungen.

    wir müssen jetzt rückrat beweisen und dürfen nicht in die deffensive fallen.
    es werden noch größere anschuldigungen kommen, wenn wir sachlich, objektiv und fundiert andere politikbereiche zur meinungsfindung diskutieren. dabei werden auch mal weniger akzeptierte argumente fallen und diese werden mit sicherheit ausgeschlachtet.

    wir sind auf dem richtigen weg!

    „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Voltaire

    grüße

    • Marcus Says:

      Den Text brauchst du auch nur noch aus Cache holen,wa?

      „ich mag verdammen was du mit meiner Stimme machst nach der großen 5%Wirsindvornesause,aber ich werde mein Leben dafür einsetzen das du sie bekommst!“

      (von Icke)

  71. Nico Says:

    Ich dachte immer, die Bild-Zeitung ist neutral und wird auch von Rechtsextremen gelesen….

  72. Letzte Weisheiten » Blog Archiv » Interview mit Jens Seipenbusch im Zivilschein-​​Blog/​Jens über das “Junge Freiheit”-Interview von Andreas Popp Says:

    […] dass ein Bun­des­vor­stands­mit­glied der Pira­ten­par­tei dort ein Inter­view gibt. Jens wider­spricht: Sicher­lich: eine Zusam­men­ar­beit mit rech­ten Par­teien kommt nicht in Frage, auch für […]

  73. Piratenfail « MenschZwoNull's Blog Says:

    […] Jens Seipenbusch (Bundesvorsitzender der Piratenpartei) verteidigt das Interview von Andres in seinem Blog. Zitat: Wenn wir sie [die Wähler] zurückholen wollen ins demokratische […]

  74. Piraten fehlt klare Trennlinie | Jusos in der SPD Blog Says:

    […] Reaktionen der Piraten (fast nur Männer) auf die Kritik sind bisher hilflos (Andreas Popp), trotzig (Jens Seipenbusch) und unprofessionell – und bei Twitter und in Blog-Kommentaren oft beleidigend. […]

  75. Nachfrage an Herrn Seipenbusch « Im Namen des Volkers Says:

    […] Nachfrage an Herrn Seipenbusch Sehr geehrter Herr Seipenbusch, […]

    • Jens Says:

      Sorry, in dem Link steht der Extratext ja gar nicht …

      „Folge eines JF-Interviews
      Piratenpartei unter Druck

      Der stellvertretende Parteivorsitzende der Piratenpartei, Andreas Popp, ist wegen seines Interviews mit der JUNGEN FREIHEIT in den eigenen Reihen und in linken Medien heftig in die Kritik geraten. Popp wird unter anderem „mangelnde Distanz zum rechten Rand” (taz) vorgeworfen. >> Zum Interview “

      (auf der Startseite)

  76. Marcus Says:

    Ah mein Lieblingsholocaustreferent ist auch da….na dann leg mal los Bürschen.

  77. Daniel Says:

    Liebe Piraten,

    es ist eigentlich ganz einfach, gebt in Zukunft der JF keine Interviews mehr, wenn ihr euch ernsthaft vom rechten Rand abgrenzen wollt.
    Gebt einfach zu, dass es ein Anfängerfehler war und nicht wieder vorkommen wird und hört auf mit Rechtfertigungen, wie naja „wir lassen uns schon nicht instrumentalisieren“ – das ist natürlich Blödsinn und das wisst ihr auch, wenn ihr in Zukunft der JF weiterhin mit fadenscheinigen Argumentationen Interviews geben wollt, solltet ihr offen klarstellen, dass ihr dem rechten Rand zugeneigt seid.

    Also distanziert euch eindeutig und niemand wird euch einen Strick drehen, wenn ihr das nicht tut, seid ihr für das gesamte linke Spektrum keine ernstzunehmende Alternative!

    Mit besten Grüßen

    Daniel M.

    • Jens Says:

      Die Piraten lassen sich sicher nicht von Dir vorschreiben, wem sie Interviews zu geben haben und wem nicht.

      • theObserver Says:

        Ich hätte ein Grünen/Piraten-Wechselwähler werden können – gehöre sicherlich vom Alter und Netznutzung her zu eurer Zielgruppe. Aber so (JF-Interviews und Umgang damit) wird das auf absehbare Zeit nichts. Schade.

      • Jens Says:

        🙂

        Schön, daß die ganzen Möchtegernpiraten endlich entlarvt werden.

      • Daniel Says:

        Nee von mir nicht, aber vom linken Spektrum vielleicht schon, ihr verprellt euch eure eigene Wählerschaft mit dieser Scheiße!

        Mit einem „Wir haben einen Fehler gemacht, kommt nicht wieder vor“, wäret ihr vielleicht noch ein bisschen gebasht worden, aber insgesamt mit ’nem blauen Auge davon gekommen, jetzt wird es immer abstruser und gesellschaftliche Linke wird sich abwenden, zu Recht! Wer sich von rechts nicht abgrenzen kann, ist für die gesamte gesellschaftliche Linke eine unwählbare Partei.

        Ihr solltet mehr Einsicht wagen 😉

        Beste Grüße

        Daniel

      • Jens Says:

        Wenn kein Fehler gemacht wurde, kann man halt auch keinen zugeben. Da können sich die linksfaschistischen Kritiker der pluralistischen Gesellschaft und der Meinungsfreiheit so schnell im Kreis drehen, wie sie wollen.

    • Jeff Says:

      >>es ist eigentlich ganz einfach, gebt in Zukunft der JF keine Interviews mehr, wenn ihr euch ernsthaft vom rechten Rand abgrenzen wollt.

      Parteien, die es sich so einfach machen, machen sich überflüssig. Was mit Parteien passiert, die sich ohne Not von all ihren Rändern abgrenzen, sieht man ja prima an der SPD: Sie zerbröselt in ihre Einzelteile. Herbert Wehner dreht sich im Grab um, wenn er dieses Abziehbild einer Volkspartei betrachtet.

      >>Also distanziert euch eindeutig und niemand wird euch einen Strick drehen

      Das stimmt, denn wenn Seipenbusch wie Popp eingeknickt wäre, wäre ein Strick völlig überflüssig, um der Piratenpartei den Wind aus den Segeln zu nehmen und sie im Trockendock abzuwracken. Wer will schon eine Partei wählen, die für Bürgerrechte und Freiheit eintritt, aber nicht mal die Eier in der Hose hat, um einem rechtskonservativen Blättchen ein Interview zu geben?

      Die Piratenpartei ist nur dann erfolgreich, wenn sie ihre Ideale bis an die Schmerzgrenze verteidigt. Andreas Popps Entschuldigung war hoffentlich ein einmaliger Ausrutscher.

      • hbbb Says:

        „Andreas Popps Entschuldigung war hoffentlich ein einmaliger Ausrutscher.“

        Gute Formulierung!

    • Wahr-Sager Says:

      Nun, da steckt die Piraten-Partei wohl in einem Dilemma. Lässt sie sich nun instrumentalisieren, fischt am linken Rand und wird so zu einer unseriösen Partei, die linke Ideologie bedient oder beweist sie soviel Rückgrat, dass ihr das Wählerpotenzial der linken Seite egal ist, dafür aber glaubwürdig agiert?

      • Emil Ule Says:

        Ich war seinerzeit soweit links, dass ich ausreichend häufig den Rat bekam „geh doch nach drüben“. Die Zeiten sind vorbei. Wer heutzutage noch in links/Rechts-Schemata denkt ist der Zeit zwanzig Jahre hinterher. Sozialismus und Neoliberalismus liegen auf dem Abfallhaufen der Geschichte. Es geht jetzt darum, mit den Herausforderungen der aktuellen Zeit fertigzuwerden. Die globalisierte Welt ist Tatsache, der Klimawandel ist Tatsache und die dadurch ausgelösten Vorgänge sind längst unumkehrbar. Es geht jetzt darum, Leute da oben zu haben, die diesen leckgeschlagenen Dampfer zumindest halbwegs flicken, dass er die nächsten hundert Jahre noch schwimmt. Und nicht darum, dass sich die Passagiere der Backbordseite und die Passagiere der Steuerbordseite darum streiten, wer denn nun die schönere Reling hat. Die etablierten Parteien (und zwar alle) erschöpfen sich im Augenblick darin, über die Farbe der Reling zu diskutieren, und welche Seite nun das eigentlich notwendige Rostschutzmittel zahlen muss. Die Piraten sind die ersten, die zumindest mal in den Maschinenraum gegangen sind, um nachzusehen, warum der Kahn dauernd so komische Geräusche macht.

      • Schwarzmaler Says:

        @Emil. Du beschreibts hinreichend eine alte Position der Liberalen – sich nicht von Konservativen rechts wie Sozialisten links vereinnahmen, Probleme unvoreingenommen lösen, Rechte, Pflichten und Freiheiten unbesehen von Personen und Einstellungen einfordern und gewähren, „Leben und leben lassen“. Und den Staat und Wirtschaft undogmatisch am Laufen halten.

      • Emil Ule Says:

        @schwarzmaler: Echt? Also wenn ich mir ansehe, was die FDP von sich gibt, die würden eine kaputte Kurbelwelle am Schiffsmotor ja nicht mal erkennen, wenn sie ihnen auf den Fuß fällt. Die würden allerhöchstens eine befreundete Beraterfirma engagieren, um den Schaden am Motor begutachten zu lassen. (Sorry, ich schliesse von den FDP-Mitgliedern, die ich kenne, auf die, die ich nicht kenne…) Oder ist die FDP gar nicht liberal?

  78. Und der nächste… « Thema eins Says:

    […] 17. September 2009 von Tom T. Nach dem Vize macht sich nun auch der Chef der Piraten mit den Rechten gemein – im Gegensatz zu Herrn Popp jedoch in einem gänzlich unpolitischen Fragebogen. Was die Sache nur noch schlimmer macht, auch wenn Jens Seipenbusch die Sache natürlich anders sieht. […]

  79. Daniel Says:

    Abschließend empfehle ich dem gesamten Parteivorstand der Piratenpartei folgendes Seminar im November, auch Medien und Rechtsextremismus sollen dort thematisiert werden.

    http://www11.bpb.de/veranstaltungen/RIG3PU,0,Engpass_im_Kopf_Zur_Problemlage_des_Rechtsextremismus_in_Deutschland_.html

    Beste Grüße

    Daniel

    • Marcus Says:

      Ja das wäre ne schöne Sache…und vielleicht finden ja einige den Weg dahin.

      Schöne Grüße

      • Schwarzmaler Says:

        Noch vor dreißig Jahren wären die Veranstalter bei der Akzentuierung vom Verfassungsschutz beobachtet worden ;-).

      • Wahr-Sager Says:

        Hach ja, wie sich die Zeiten ändern… Apropos Verfassungsschutz: Da gab es mal einen interessanten WELT-Artikel mit dem Titel „Wer kontrolliert in NRW die Kontrolleure?“. Sehr lesenswert.
        Jeder kann heute Karriere machen – er muss nur links(extrem) sein.

  80. Marcus Says:

    Gut Jens,

    „Die Piratenpartei hat leichte Bauchschmerzen bei der Betüdelung der sogenannten Erzliberalen aber ist froh endlich die ganzen Linksfaschisten los zu werden“

    kann ich das so in Blogs und Peergroups hauen?

    Oder hat noch jemand Einwände?

    • Jens Says:

      Ich bin nicht „die Piratenpartei“. Aber ich kann auf solche Leute als Mitpiraten getrost verzichten.

      • Marcus Says:

        Na das ist doch n Anfang…

        Ich warte mal noch n bisschen sonst geht das dann so raus.

      • Jens Says:

        Hat irgendwie was von „Sonst hol ich meine Brüder“.

        Ein ganz kleines Licht bist Du anscheinend, ein ganz kleines Licht!

    • Jens Says:

      Was sollen überhaupt „Erzliberale“ sein?

      • Marcus Says:

        Das ist die nette Umschreibung für Leute wie den Blogbetreiber von Ef.

        Fands du doch so schön?

    • hbbb Says:

      Es wirkt unglaubwürdig. weil „ab jetzt unwählbar!!!1elf“ fehlt.

  81. Jens Says:

    Achja: Wer bist überhaupt „Du“? Ich finde es (bzw. wenig) erstaunlich, daß die, die ihre Klappe hier am weitesten aufreißen, sich in der Anonymität verstecken.

    • Marcus Says:

      Das liegt vielleicht an den Erfahrungen die ich so mit dem Klientel gemacht habe das hier langsam hoffähig gemacht wird….tut mir leid,geht nicht anders.

      Das werdet ihr dann auch noch erfahren wenn die neuen Freunde mal verstimmt sind…

  82. Links des Tages - jot*be :: Daily. Says:

    […] Jens Seipenbusch mit einem lesenswerten Beitrag zum Interview mit der JF. […]

  83. Moinsen Says:

    Früher war ich dezidiert politisch links, weil die Linken gegen Zensur und Berufsverbote und für Toleranz, offenen Diskurs und Meinungsfreiheit waren. Heute erlebe ich, dass die Linken genau dasselbe praktizieren, was sie damals angeprangert haben – und das weitaus hysterischer und aggressiver, als es die Rechten (nicht Rechtsextreme) je getan haben. Was hier abgeht ist linkes Stammtischgebrüll von linken Spießern! Echt widerlich! Und ich hoffe sehr, dass Popp und Seipenbusch nicht davor kuschen, denn ansonsten kann ich ihnen keine durchsetzungsfähige Oppositionspolitik zutrauen – und darum will man sie ja schließlich wählen!

    • Marcus Says:

      Lass ich mir ja alles gerne sagen…links, spießig,aggressiv mitunter auch,geschenkt.

      Aber brüllen tu ich nun wahrlich nicht.
      Und hantiere auch nicht mit Begriffen wie Peitsche,Linksfaschisten,Eier haben oder kuschen.

      Soviel Testosteron habe ich dann doch nicht zu bieten.
      Und auch wenn das nach den ganzen Beiträgen hier und auf anderen Seiten vermutlich recht unglaubwürdig klingt:Ich neige eigentlich in keinster Weise zum Rumspammen.Aber sowohl hier wie auch auf Popps Seite würden so viele Dinge einfach stehenbleiben ohne das sich irgendjemand dem stellt,und das facht dann vermutlich mein völlig unterentwickeltes Kämpferherz an ganz bestimmte Dinge nicht einfach unkommentiert zu lassen.
      Seis drum.
      Die Argumente sind nachzulesen und jeder kann sich seine Gedanken darüber machen was für Mechanismen hier und im Fall der Piratenpartei zum Tragen kommen.
      Und dann wird jeder der noch nicht genau wußte was er von den Piraten halten soll sich ein bisschen mehr Bild machen können.So oder so.

      Also viel Erfolg noch da ganz vorne im „radikalen Zentralismus“ und vielleicht seh ich in 4 Jahren ja ein politisches Wertegebilde an dem ich mich reiben kann,statt einem „Alles ist Richtig,hauptsache es ist richtig“ und kann mein Kreuz aus Überzeugung machen…

  84. Peter Müller Says:

    Jens,
    weiter so!
    Es geht uns hoffentlich nicht darum irgendein Spiel um jeden Preis zu gewinnen, sondern dafür zu sorgen, dass sich die anderen Spieler endlich mal wieder an die Regeln halten.
    Das GG!
    Leider traue ich das den anderen Parteien nicht mehr zu.
    Vorbildlich ist für mich Gerhart Baum:
    http://www.cczwei.de/audiodat/index.php?issue_id=247
    Seine Partei ist es mit der jetzigen Besatzung und dem eingeschlagenem Kurs nicht mehr.
    Why join the navy if you can be a pirate? – Steve Jobs

  85. Marcus Says:

    Ach und eins noch zum Abschluss(vermutlich aus Eitelkeit) und weil sich ja einige hier so für meine politische Heimat interessiert haben…einen Denker den ich sehr schätze ist Horkheimer.

    Und der sagt:

    Was Marx nicht erkannt hat ist das Freiheit und Gerechtigkeit dialektische Begriffe sind.
    Je mehr Freiheit desto weniger Gerechtigkeit.Je mehr Gerechtigkeit desto weniger Freiheit

    vielleicht gerade für die Piraten ein ganz gutes Betthupferl…

  86. Sprechsucht Says:

    Haben die ganzen Kritiker eigentlich jemals einen Blick in die JF geworfen?
    Nutzt doch einfach mal das Marketing der JF aus und bestellt das kostenlose Probeabo. 4 Wochen Urteil bilden und dann Schluss. Sogar ohne extra Kündigung.
    Ihr werdet merken, dass nur eine sehr Konservative Zeitung ist. Dass das von Seiten der taz als rechtsextrem eingestuft wird, ist kein Wunder. Andersrum wird die taz auch als linksextrem beurteilt.
    Und: Warum regt sich eigentlich keiner auf, wenn Piraten in der eindeutig extrem links einzuordnenden jungen Welt auftauchen? Sind Konservative jetzt böser als Kommunisten?
    Bitte, bitte macht Euch Eure Weltbilder selbst und last euch die Welt nicht nur von links vordenken und in deren PC-Koordinaten pressen.
    Vergesst nicht:
    Piraten sind nicht rechts und nicht links.
    Piraten sind vorne und stärker als alte Denkmuster.

    • Jens Says:

      Gerade vorhin bestellt. Es gibt drei Möglichkeiten:

      1. Das Ganze ist übelster Schund. Dann wird das natürlich nicht verlängert.
      2. Es gibt einzelne brauchbare Artikel. Dann kriegen für das Probeabo vielleicht sogar ne Spende.
      3. Die Zeitung ist (hinreichend kritisch konsumiert) gut.

    • Schwarzmaler Says:

      Ihr fahrt auf alten ausgefahrenen liberalen Gleisen. Sie wurden nur lange nicht benutzt.

  87. negraszus Says:

    Ich finde es zwar auch nicht gerade gut, dass die Piraten einer rechten Zeitung ein Interview geben, aber der Aufriss, den einige wegen dieser Sache machen, ist einfach nur lächerlich.

  88. soulshappiness Says:

    Bei dieser ganzen aufgescheuchten Hysterie im Netz, interessieren mich einige Fragen:

    1) Was genau verstehen die Herrschaften hier unter ‚Rechts‘? Also ich verstehe darunter das Gegenteil von linker Politik, sprich rotem, grünem, schwarzen und brauenem Etatismus.

    2) Wieso ist dieses Wort in Deutschland das politische Knock-Out Mittel Nummer eins, wo es doch im Rest der Welt nichts normaleres alte Rechte und Linke im Parlament gibt?

    3) Wieso sollte sich eine Partei, welche sich gegen Zensur im Netz einsetzt, diktieren lassen mit wem sie zu reden hat und mit wem nicht?

    Ist denn der ‚Kampf gegen Rechts‘ noch das einzige, was die deutschen Länder eint? Klingt mir sehr nach Totalitärismus.

    Ich wünsch Euch das Beste Freunde.

    • Marcus Says:

      Uff…da bin selbst ich sprachlos.

      Gut, die gibts natürlich auch noch…..

    • Wahr-Sager Says:

      „Ist denn der ‘Kampf gegen Rechts’ noch das einzige, was die deutschen Länder eint? Klingt mir sehr nach Totalitärismus.“

      Bingo! In einem Artikel von Michael Klonovsky mit dem Titel „Politischer Kampf als Wellnessprogramm“ (per Google leicht zu finden) heißt es:
      „Es ist ein Kampf gegen einen angeblich die Gesellschaft als solche bedrohenden, aber in Wirklichkeit schwer greifbaren Gegner. Die meisten, die sich dabei hervortun, haben ja noch nie einen Rechten, geschweige einen veritablen Neonazi gesehen. Das Risiko, sich bei diesem Kampf eine Beule zu holen, tendiert also erfreulich gegen Null, während die Lorbeeren garantiert sind.

      Der Kampf gegen ‚rechts‘ wird an Dringlichkeit zulegen, je mehr Linksparteiler in den Parlamenten sitzen. In Wirklichkeit richtet er sich längst auch gegen jede Art von Konservatismus und bürgerlicher Mitte und treibt sogar die CDU vor sich her – die folglich auch selber schon brav gegen ‚rechts‘ kämpft. Wer will schließlich schon zum Abschuss freigegeben sein?“

  89. Damit machen die sich unwählbar!!!11einself « Says:

    […] gibt auch Jens Seipenbusch seinen Kommentar zu diesem Vorfall ab und ich stimme in dieser Sache mit ihm überein. Auch wenn […]

  90. Auf Wählerfang quatscht jeder mit jedem « AUGENZUPPLER … reloaded Says:

    […] Bundesvorsitzender der Piratenpartei.  Nanuk,ein Piratenblogger, fasst den Fall in “Mit Schmuddelkindern spielt man nicht“  aus einer  Innenansicht zusammen – F.J. Degenhardt meinte damals natürlich nicht […]

  91. Moinsen Says:

    Kinder, die Sonne scheint! Geht doch lieber draußen spielen, statt vor dem Rechner zu hocken!

  92. Schwarzmaler Says:

    Bei euch im Norden vielleicht :).

  93. Bohne Says:

    Die Piraten, hinausgesegelt um gegen Zensur, für die Freiheit zu kämpfen, versenken sich selbst.
    Nichts anderes bedeutet dieses Einknicken, kaum dass ein Hauch von Schwarzpulver in der Luft liegt.

    • Schwarzmaler Says:

      Die Breitseite kam unverhofft von Links. Sie werden ihr Schiff wieder auf Kurs bringen.

  94. TL Says:

    Bis gestern wollte ich Euch noch wählen. Und zwar, obwohl ihr es nicht in den BT schaffen werdet. Ich wollte mit meiner Stimme ein Zeichen setzen, dass die Anliegen, die ihr vertretet auch die Meinen sind. Nach der Nummer mit der „Jungen Freiheit“ kann ich das allerdings nicht mehr vertreten. Wobei es mir dabei weniger um das ursprüngliche Interview geht.

    Ich finde zwar dass Andi Popp in einer weise naiv war die für einen Politiker der in der Bundestagswahl kandidiert unentschuldbar ist.

    Schlimmer finde ich jedoch, wie dieses Problem im Nachhinein gehandelt wurde (siehe: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,649770,00.html), unter anderem auch von Jens Seipenbusch.

    Fehler kann jeder machen. Aber dann, statt einfach dazu zu stehen, wie Popp, zu sagen „Nun habt Euch mal nicht so“ ist unentschultbar.

    Ich werde jetzt wieder meine Stammpartei wählen, denn einer Partei, deren Vorsitzender sich offensichtlich so wohl am rechten Rand fühlt möchte ich nicht meine Stimme und erst recht nicht die damit verbunden Wahlkapfkostenerstattung zukommen lassen.

    • forenwanderer Says:

      Zum Ersten – dein Link existiert offensichtlich nicht mehr. Somit kann man diesen auch nicht argumentativ verwerten.
      Zum Zweiten – deine Wahlentscheidung ist deine private Angelegenheit und braucht nicht als öffentliches Statement genommen zu werden.
      Zum Dritten – erkläre doch mal die „Nummer mit der ‚Jungen Freiheit‘ !

      Zum Vierten – „Fehler kann jeder machen. Aber dann, statt einfach dazu zu stehen…“ Also wenn ein kleines politisches Licht wie Andi Popp einen Fehler macht, ist dies Anlass für derart zeitraubende Diskussionen mit Skandalcharakter? Wenn politische Größen der etablierten Volksparteien lügen und betrügen, ist das offensichtlich hinnehmbar? Mir fehlt irgendwie das Verständnis…

    • Jeff Says:

      >>Bis gestern wollte ich Euch noch wählen.
      Doch dann kam Es über Dich, das personifizierte Grauen in Personalunion von Popp und Seipenbusch und diese taten das UNFASSBARE: Sie gaben – Ja was denn? Was gaben sie denn? Gaben Sie Katzen Gift? Gaben sie auf? Gaben sie gar einer alten Frau Geleit, als sie die Straße überqueren wollte? – Nein, sie gaben etwas wirklich unfaßbar Böses, ein Interview! Jaaaa, so sind sie, die Piraten: Durchtrieben, eiskalt, berechnend, denn sie können nicht anders, der Teufel wohnt in ihnen, denn sie treiben Dich zurück zu Deiner – Ja was denn? Ex-Frau? Ex-Wohnung? – Nein, es ist viel schlimmer, denn diese Höllenhunde treiben Dich direkt zurück zu Deiner – o mein Gott, es wird doch nicht die – o doch, genau dahin, zur – Stammpartei!

      Gott, steh uns allen bei, die Pforten der Hölle haben sich aufgetan! Es wird Hunde und Katzen regnen, denn – hört, hört! – die Piratenpartei wird nicht gewählt von – ja, wer ist es denn? Ist es etwa ein Eßlöffel, ist es eine Messerspitze, ist es eine Prise? Nein, es ist ein Teelöffel! Der Teelöffel wählt nicht die Piraten!

  95. Jo Says:

    Das war’s dann. Hatte gerade begonnen, meinen Freundes- und Bekanntenkreis zur Wahl der PP zu animieren, werde jetzt aber das Gegenteil tun und vor der Wahl der PP warnen.

    Ginge es um ein paar verirrte Jugendliche wäre es eventuell etwas anderes – aber zu glauben, man könne Nazi-Intellektuelle überzeugen: Wer von Politik und Geschichte so dermaßen keine Ahnung hat, sollte wirklich kein Vorsitzender sein.

    • forenwanderer Says:

      Wovor warnen, Jo?

      „Wer von Politik und Geschichte so dermaßen keine Ahnung hat, sollte wirklich kein Vorsitzender sein.“

      Dann ist ja alles gut, wir haben einen Müntefering, eine Merkel, einen LaFontaine, eine Roth und einen Westerwelle, die all deine Wünsche erfüllen werden. Suche dir eine(n) aus!

    • Wahr-Sager Says:

      Wow, was für überragende Argumente das doch sind! „Nazi-Intellektuelle“ – uff. Die linke Kaste bestimmt ja, was Faschismus zu sein hat und was nicht, wer Nazi ist und wer nicht, wer die Wahrheit spricht und wer nicht. Lustig wirds, wenn man einen Antifanten als Handlanger linker Politiker fragt, was denn ein Nazi für sie ist. Entweder kommt eine sorgsam gelernte Antwort (die man dann auch einfach widerlegen kann) oder, was noch viel wahrscheinlicher ist, nichts. Immer wieder kristallisiert sich heraus, dass es Linken überhaupt nicht um Wahrheit oder Argumente geht, sondern um die Vormachtstellung mit perfidesten Mitteln. Dazu gehört eben auch die Nazi-Keule, um die Jugend auf links zu trimmen und den politischen Gegner auszugrenzen. Linke haben keine Argumente, deswegen belassen sie es bei Behauptungen, Anfeindungen und Angriffen.

    • Seth03 Says:

      @sahra Es gibt keine Verharmlosung. Die Intention war es sicher nicht der jf ein Interview zu geben ohne zu wissen wer das eigentlich ist, ganz so beliebig sind die Piraten dann doch nicht wie man in der Satzung der Piraten nachlesen kann, gleich der erste Punkt.

      MfG
      Seth

      • Seth03 Says:

        der Beitrag ist an der falschen stelle und muss ganz nach unten 😦

  96. Emil Ule Says:

    Auch auf die Gefahr hin, bereits gesagtes zu wiederholen: Die JF ist eine Zeitung mit der Zielgruppe rechtskonservativ. Warum sollte das Gespräch mit solch einer Zeitung verwerflich sein? Wenn die ganzen Politiker und Journalisten, die sich da „distanzieren“ mal mit den Rechten reden würden, statt sie immer nur auszugrenzen, dann gäbe es weniger davon. Die Rechten gibt es deshalb, weil sie glauben, ihre Probleme nur noch so lösen zu können – weil sich keiner der „etablierten“ ihre Probleme auch nur anhört – geschweige denn ernst nimmt. Auf die Tour können die sich – und das auch noch mit Recht – als verfolgte Märtyrer fühlen. Hut ab, wenn es da eine Partei auf die Reihe kriegt, mit allen zu reden und sich die Argumente (!) auf allen Seiten anzuhören.
    Das einzige Haar in der Suppe: Dass Herr Popp als Politiker nicht wusste, was die Junge Freiheit für eine Zeitung ist, disqualifiziert ihn. Als Politiker sollte man zumindest einen groben Überblick über die deutsche Presselandschaft haben.

  97. Jo Says:

    Und dann auch noch „Jargon der Eigentlichkeit“ der JF als Lieblingsbuch nennen: ich fass‘ es nicht… Das Leben ist kein Spielplatz. Was glauben Sie denn, wer die JF liest? Nette menschliche Jungs, die Sie mit Ihrem netten Auftritt überzeugen können, nicht mehr bei den bösen Buben mitzumachen? Oweiah! Und der Missbrauch des „Schmuddelkinder“-Zitats ist wirklich das letzte!

    • Wahr-Sager Says:

      Natürlich lesen die JF nette menschliche Jungs. Aber nicht nur, sondern auch nette menschliche Mädchen, Männer und Frauen. Dass linke Linke das wurmt, ist verständlich, schließlich wird deren rote Ideologie angegriffen.

  98. Fritze Says:

    „mit-schmuddelkindern-spricht-man-nicht“

    genau, „aber über sie auch nicht“, denn das ärgert sie doch am meisten. Mittlerweile haben sie es ja auch in den spiegel und andere auflagenstarke medien geschafft….. und das ist doch noch dümmer als mit ihnen zu sprechen *kopfschüttel*

    konsequent wäre, wenn sie diesen beitrag entfernen.

    • Barbarossa Says:

      Fritze Sagt: genau, „aber über sie auch nicht“, denn das ärgert sie doch am meisten. Mittlerweile haben sie es ja auch in den spiegel und andere auflagenstarke medien geschafft….. und das ist doch noch dümmer als mit ihnen zu sprechen *kopfschüttel*
      ##

      Nun, die auflagenstarke Mainstram-Medien halten es ja offenbar für unter ihrer Würde _mit_ den Piraten zu reden. Da ist es doch viel spannender sich über ein Interview in einem rechtskonservativen Blatt das Maul zu zerreißen. Nein, nicht über das Interview, sondern über das Blatt.

      Der Artikel bei SPON endet mit dem Bekenntnis:
      „Klarstellung: Durch eine frühere Fassung des Artikels konnte der Eindruck entstehen, die „Junge Freiheit“ werde noch immer vom Verfassungsschutz überwacht.“

  99. hackabrd Says:

    Also ich stehe ganz klar bei dieser Sache hinter der Parteispitze!

  100. Sahra Says:

    Was sich in Berlin, während der polizeilichen Übergriffe auf einzelne Demonstranten, während der Freiheit statt Angst Demonstration in Ansetzen schon gezeigt hatte, daß eine Partei wie die Piraten, die mit einem Antiüberwachungsprogramm und für die Durchsetzung von Bürgerrechten gestartet ist, und die es nicht einmal schafft, die Unterdrückung dieser Bürgerrechte auf Bühne wie in Berlin geschehen offen anzusprechen, wenn es wirklich darauf ankommt, findet hier seine Fortsetzung.

    Wie naiv und politisch beliebig muß man sein, sich mit originären Faschisten wie den Vertretern von der JF zu unterhalten, welche in ihren Foren und Kommentarspalten Argumente, welche Ihren rassistischen Wahnsinn widerlegen, gnadenlos nicht veröffentlich und löschen, und hier werden diese Rassisten, die von einer völkisch rassistischen Blut und Bodenideologie, gegen jeden wissenschaftlichen Sachverstand, ausgehen, noch als „Schmuddelkinder“ bezeichnet, mit denen man ja „reden“ könne.

    Die Piraten sind als Partei sind mit solchen Rechtfertigungen, wie sie hier noch abgegeben werden, unwählbar in dieser neoliberalen und geistig beschränkten Sichtweise für wirklich kritische Geister geworden.

    Schlimm, einfach nur schlimm!

    • V. Ohneland Says:

      „Unwählbar!!!“

      Das entwickelt sich hier ja wirklich langsam zum Inside-Joke. 😉

      „Wirklich kritische Geister“ suchen sich ihre Parteipräferenzen vermutlich nicht danach aus, wer welchem Blatt wann welches Interview gibt, und schon gar nicht danach, welche Posts daraufhin in offenen (!) Foren von Unbekannten gepostet werden.

      „Schlimm“ finde ich hier eher, wie leicht sich hier so einige ins Bockshorn jagen lassen und wieder beim ‚Establishment‘ landen. Redet man sich hier Alternativen schlecht, damit sich letzten Endes lieber doch nichts ‚entert‘?

  101. tk Says:

    Oh man, worüber sich Leute aufregen können. Mein Bruder hatte mal ein Probeabo der Jungen Freiheit und er fand diese nicht mal schlecht, ist aber sicher kein rechter. Und ich muss Emil Ule zustimmen. Ständig wird nur auf die rechten Eingehackt, ihnen gesagt sie wäre blöd und dumm und was weiß ich. Aber sie sind auch Menschen, die genauso eine Menschenwürde besitzen (Grundgesetz Artikel I soweit ich weiß 😉 ). Wirkliche Demokraten müssen mit allen Sprechen, sonst wäre es keine Demokratie. Ich habe einen Kumpel, der auch rechts ist, aber man kann super mit ihm reden und diskutieren und durchaus zum Nachdenken bringen. Man muss es aber wollen und nicht von vornherein verurteilen.
    Ich finde es gut, wenn man auch solchen Zeitungen Interviews gibt (habe es allerdings noch nicht gelesen). Man sollte natürlich wissen, mit wem man redet 😛 (aber das schiebe ich mal darauf, das hier noch die politische Erfahrungen fehlt. Und das ist bei den Piraten doch nun nicht sooo schwerwiegend zu bewerten…)

    • Wahr-Sager Says:

      Du hast einen Kumpel, der rechts ist, mit dem man super reden und diskutieren kann? Nee, kann nicht sein, du lügst!
      Rechte sind gewalttätig und strunzdumm, haben meist auch eine Glatze und Springerstiefel. 😀
      Im Ernst: Meinst du nicht, dass du was von ihm lernen kannst? Du tust ja gerade so, als ob es schlimm wäre, dass dein Kumpel rechts ist.

      • Schwarzmaler Says:

        Erstaunlicherweise bin ich irgendwann rechts gelandet mit tendenziell linken Gedanken und „common-sense“-Ansichten. Wenn ich Deutschland als einheitlichen Kulturraum definiere bin ich rechts, wenn ich Deutschlands Geschichte studiere und erkenne – Schlüsselerlebnis: der Krönungsthron in Aachen – bin ich rechts, wenn ich „Die Türkei den Türken“ auf türkisch in einer türkischen Zeitung in Deutschland bedenklich finde bin ich rechts, wenn ich Versammlungen der Grauen Wölfe in Deutschland bedenklich finde bin ich rechts, wenn ich gegen den Nationalstolz der Franzosen, Engländer und Amerikaner einen deutschen Nationalstolz – selbstverständlich unter Berücksichtigung unserer „ruhmreichen“ 12 Jahre – gesetzt sehen möchte bin ich rechts, wenn ich Christentum und Religion verteidige bin ich rechts, wenn ich darauf verweise, daß Bismarck die Sozialreformen begonnen hat bin ich rechts, wenn ich für Deutschland ein Verständnis der Presse- und Meinungsfreiheit wie in den Vereinigten Staaten fordere bin ich rechts, wenn ich angesichts ausufernder Staatsschulden, steigender Steuern und Abgaben und zunehmend freiheitseinschränkender Gesetzgebung einen schlanken Staat möchte bin ich rechts – ich glaube, ich habe keine Chance wieder ins linke Lager zu wechseln. Nicht ich habe mich gewandelt, aber der Zeitgeist hat Ansichten der Mitte an den rechten Rand gedrängt.

      • Schwarzmaler Says:

        Wir leben in seltsamen Zeiten, wenn CDU und Katholische Kirche sich am Kampf gegen Rechts beteiligen.

  102. forenwanderer Says:

    Kann es sein, dass diese Kommentarplattform zur Spielwiese von linken und rechten Randfiguren verkommen ist?
    Ist es tatsächlich moralisch verwerflich, Interviews in Medien zu geben, die (sanft ausgedrückt) nicht die Mitte der Gesellschaft präsentieren?
    Welchen Sturm der Entrüstung hätte das Interview ausgelöst, wenn es im Grevenbroicher Tageblatt erschienen wäre?
    Ich kannte die „Junge Freiheit“ bisher auch nicht und fühle mich nicht schlecht deswegen. Ich akzeptiere die Meinungsfreiheit, muss aber deren Meinung deshalb nicht annehmen, nur weil ich einen Blick in deren journalistisches Treiben geworfen habe.
    Was geht hier eigentlich ab? War euch das Kanzler- Duell zu familiär und gediegen?

    Armer Fritze, es heißt „mit Schmuddelkindern spielt man nicht…“ und ihr Vorwurf, man habe es in den Spiegel geschafft, ist eher ein unliebsamer Nebeneffekt. Lieber Fritze, was hätten Sie davon gehalten, wenn die Piratenkapitäne Interviews im Spiegel gegeben hätten? Offensichtlich hat der Spiegel nicht nach einem Interview angefragt, aber wenn dann ein skandalträchtiger Fauxpas von politischen Gegnern entdeckt wird, ist es anscheinend eine Meldung wert.

    • Sahra Says:

      Die JF als „Mitte“ der Gesellschaft zu charakterisieren zeugt von einem Weltbild, welches bezeichend ist. Diese Zeitung ist offen und verdeckt rassistisch, spielt auf den Wiesen eines Deutschtums, welches so nicht existiert, sie verkauft das „deutsch Sein“ als finsteres Kriterium, welches unter rassistischen Schlagwörter wie einem „ethnoplurastischen“ Weltbild firmieren.

      Dieses Weltbild ist nicht weiter als rassistisches, welches davon ausgeht, „deutsch sein“, würde durch die Art eines wie auch immer bestimmbaren des Blutes bestimmt. Finsterer, unwissenschaftlicher Rassismus ist das, was dort verkauft wird.

      • Schwarzmaler Says:

        Beg your pardon. Du hast wenig von der Welt gesehen und wenig von Geschichte verstanden. Wenn ich schon rechts bin, weil ich das Deutschsein nicht negiere, dann stammen wir von verschiedenen Planeten. Eine Kultur wird vielleicht nicht durch das Blut bestimmt, durch eine gemeinsame Geschichte, Sprache und Religion ganz bestimmt. Und was Tacitus über die Germanen schreibt stimmt augenzwinkernd auch heute noch. PS: Andere Völker geben ihre Identität, ihren Nationalstolz nicht auf, wenn die Deutschen angesicht ihrer „ruhmreichen“ Vergangenheit verständlicherweise multikulturell sich verstecken wollen als „Europäer“ oder „Weltbürger“.

  103. Pixelchick Says:

    Hervorragende Reaktion, weiter so.

    Btw. Transparenz und ja, auch Toleranz hören nicht in der politischen Mitte auf. Oder sollte demnächst auch die TAZ auf der Interview-Abschussliste auftauchen?!

  104. Thorsten Says:

    Schlimmer finde ich eigentlich, dass Mitglieder einer Partei, die sich „Medienkompetenz“ auf die Fahne schreibt, keine Ahnung haben, wer die „Junge Freiheit“ ist – egal, wie man die Zeitschrift auch bewertet.
    Wer sich nur halbwegs für Politik und Medien interessiert, sollte den Namen schon mal gehört haben.
    Zitat:
    „Mir war die Zeitung überhaupt nicht bekannt, also dachte ich mir nichts dabei.“

    EPIC FAIL.

    Schade, eigentlich wollte ich Euch wählen. Aber, Jungs und Mädels, so wird dat nix.

    • Emil Ule Says:

      Jau. Nichtswisser gibt’s im Bundestag bereits ausreichend… Und es ist auch keine Lösung, sich auf externe Berater, hier : „nur noch über die Pressestelle“ zu verlassen. Dann sollte vielleicht besser gleich der Mensch von der Pressestelle kandidieren.

    • Schwarzmaler Says:

      Du mußt das andersherum sehen – es ist doch ein gutes Zeichen, wenn ein Rechtsaußen-Blatt derart unbekannt ist ;-). Die taz als Gegenstück kennt jeder.

  105. derfototim Says:

    Meine Meinung ist keineswegs das vielbeschriene „Nazis raus“ – denn wohin sollen sie denn? Man könnte sie in Lager sperren, aber das gab es schon mal…

    Statt dessen gibt es zwei Möglichkeiten: Die erste ist der Diskurs, und der setzt nun einmal voraus, dass man mit der „Gegen“seite redet. Natürlich kann man es sich einfach machen und sagen „alle Nazis sind dumm, mit denen reden wir nicht“. Aber das stört den Eigendünkel der möchtegern-gesellschaftskritischen Rechten nicht im Geringsten. Allerdings kann auch eine verblendete Ideologie aufgebrochen werden, wenn erkannt wird, was für einen Dünnschiss sie repräsentiert. Also: Diskurs. und der schließt „nicht reden“ und demnach auch „nicht – interviews- geben“ kategorisch aus.
    Die Alternative wäre: Auslachen. Das ist meine Methode der Wahl, wenn Rechte nach einem Diskurs immer noch auf dümmlichen Ideologien beharren. Macht sich in einem Interview aber schlecht.

  106. Emil Ule Says:

    Habe mir Dein PDF durchgelesen. Supertoll. Wenn Du mir dann auch noch die Adresse von dem WDR-Redaktuer geben könntest, der den Typen bezahlt hat, der mein Auto 1983 mit Hakenkreuzen besprüht hat, wäre ich Dir dankbar. Vielleicht kriege ich dann endlich die neue Lackierung bezahlt.

    • Wahr-Sager Says:

      Danke sehr. Ich habe die Chronologie „Lügen gegen rechts“ noch weiter verbreitet – und isch schwör, dass sie noch erweitert wird.
      Wegen dem Typen, der dir dein Auto verunstaltet hat, wendest du dich am besten an den Autoren des in der Fußnote angegebenen Buches. Vielleicht kann der dir ja weiterhelfen.

  107. Schwarzmaler Says:

    Mach mal den Test. Fahr nach St Louis oder Gott-weiß-wohin weit weg von Berlin, rede mit den Einheimischen, und beobachte, wie schnell du den Deutschen zugeordnet wirst – inklusive der Frage beim Frühstück „You are german? I recently read a book about the second world war.“ Und das mir vor dem ersten Kaffee ;-). Als ich dann später erwähnt habe, daß mein Großvater im zweiten Weltkrieg gefallen ist ging die Klappe runter – alles Nazis. Wir entkommen unserer Geschichte nicht, auch nicht durch Nichtwissenwollen.

    • sahra Says:

      Natürlich gibt es auch auch geistige Idioten in anderen Regionen dieser Erde, aber selbst deren völkischer Aberglauben und deren Zuordnung und Einordnung von Menschen ist doch kein Maßstab für einen denkenden Menschen.

    • Schwarzmaler Says:

      „Wieso ein Geisterfahrer? Hunderte!“ :)))))

  108. Marcus Says:

    Gibt es eigentlich irgendwo im Netz noch Mitglieder der Piratenpartei die etwas zum Thema beisteuern?

    Oder sind die gerade alle damit beschäftigt dem Spiegel nachzuweisen wie viel Angst er vor euch eigentlich hat?

    • Tobias Says:

      Ich denke die meisten „echten“ Argumente sind schon gelaufen und inzwischen ist dieser Kommentarbereich eher zu einer Spielwiese für die eher extremen Meinungsbilder auf linker & rechter Seite verkommen.

      Die Zusammenfassung für mich lautet:
      Dialog ist wichtig – auch mit unliebsamen Meinungen/Zeitgenossen – egal ob links oder rechts.
      Die Distanzierung von Extremismus ist ebenso wichtig (auch wieder egal ob links oder rechts, denn beide Richtungen sind menschenverachtend).

      Aber es ist auch wichtig nicht in blinden Aktionismus zu verfallen, sondern vor irgendwelchen Aktivitäten lieber einmal mehr zu reflektieren was zu welchem Zeitpunkt Sinn macht!

      Ich denke die Piraten haben mit Bodo Thiesen, Jörg Tauss, Telefonnutzung im Bundestag, Interviews in „unerwünschten“ Medien ;-), und zweifelhaften Wahlempfehlungen nun schon genug Baustellen.

      Zur Zeit ist man auf Stammtischen & Info-Ständen eher damit beschäftigt oben genannte Themen zu verargumentieren und schafft es dann nicht mehr die eigentlich relevanten Kernthemen dem geneigten Wähler zu transportieren – so sollte es eigentlich nicht sein.

      Daher: Intelligenter Wahlkampf mit Selbstreflektion an stelle von (teilweise) blindem Aktionismus – Eure Basis wird es Euch danken!

  109. sahra Says:

    Wie kannst du stolz auf etwas sein, wofür du keinen eigenen Betrag geleistet hast, wo der Zufall Ort und Zeit deiner Geburt bestimmt hat, hmm „wahr – sager“?

    Wie kannst du stolz auf die subjektiver Leistungen anderer sein, mm, „wahr -sager „?

    • Schwarzmaler Says:

      @sahra. Kennst du das Gleichnis „Wir sind Zwerge auf den Schultern von Riesen“ – „“Pigmei Gigantum humeris impositi plusquam ipsi Gigantes“?

  110. Schwarzmaler Says:

    Gute Zäune schaffen gute Nachbarn. Wir hätten die evolutionäre Nische nie verlassen, wenn wir nicht als Unterart zeitlich begrenzt auf einen eng begrenzten Raum in Ostafrika beschränkt gewesen wären. Kulturen funktionieren ähnlich wie die Evolution. Nur auf dem eng begrenzten Raum des heiligen römischen Reiches, abgeschieden von der Weltpolitik und auf sich selbst gestellt nach der Katastrophe des dreißigjährigen Krieges und dem segensreichen und zukunftsweisenden Westfälischen Frieden konnte die Revolution des Geistes des 18. Jahrhunderts gedeihen.

  111. Ernst Wilhelm Says:

    Der Umfang mit der Jungen Freiheit ist eines der herausragenden Beipiele für die Engstirnigkeit der deutschen Politik- und Presselandschaft. Immer wieder albern die ständige Aufforderung nach Abgrenzung. Aber andererseits auch kein Wunder. So sind doch fast alle Politiker in Deutschland sozialdemokratisiert. Vor 20 Jahren war das noch lustiger. Da gab es echte Rechtsausleger in der CDU und Ultralinke in der SPD. Alle wurden sie rausgedrängt.

  112. Enttäuscht Says:

    Habe heute meine Briefwahlunterlagen erhalten. Und weggeschmissen. Nachdem die Piraten scheinbar keinerlei Bedürfnis haben, sich gg rechts abzugrenzen und nach dem Lesen vieler Kommentare zum Thema, die mich in Ihrer Naivität und teils auch rechtslastigkeit erschreckten, habe ich beschlossen doch nicht zu wählen. Versenkt euer Schiff, es hat Schlagseite. Schade, habe echt auf euch gebaut, aber was jetzt gerade abgeht ist erschreckend. ekelhaft. Ihr seid hiermit für mich unwählbar geworden. Nach Gesprächen mit Freunden, weiß ich, daß euch das hier nicht nur meine Stimme gekostet hat.

    • Jens Says:

      Der Duktus gleicht sich so dermaßen, daß ich glaube, daß diese ganzen „Jetzt wähl ich euch nicht mehr!“-Postings von einer Person stammen. Davon sollte sich die Partei also nicht beeinflussen lassen.

      • Marcus Says:

        Genau…immer weiter! Wir haben keinen Handlungsbedarf.Basta!

        Auch der Duktus zieht sich wie ein elendiges ewiges SelbstaufdieSchultergehaue durch alle eure Blogs und Foren und es steckt leider NICHT immer die selbe Person dahinter…

      • enttäuscht Says:

        Du täuschst dich. Das war mein erstes Posting hier. Und dieses wird mein letztes.
        Der Duktus wird auch durch den verfügbaren Platz beeinflusst. Hinter deiner Aussage steckt wohl eher der Wunsch: „Es hat sich EINER gg uns verschworen, das ist nicht schlimm. Wir brauchen uns nicht um die Kritik zu kümmern und können unreflektiert weitereiern“. Für mich ein Grund mehr euch nicht zu wählen. Was soll ich als Wähler denn denken, wenn als Reaktion auf Kritik ein infantiles „Das ist bestimmt einer der uns böses will. Ich guck weg, dann is das gar nicht da. Dann muss ich nich drüber nachdenken“ kommt? Ich betone nochmal: UNWÄHLBAR.

  113. d_don Says:

    Hab mal ne Frage: wenn ein Linksextremer in einer Rechtsextremen Zeitung ein Interview gibt, ist er dann rechtsextrem?

    Mein Tipp: irgendeiner linksextremen Zeitung ein Interview geben! TAZ vielleicht?

    • Schwarzmaler Says:

      Ist schon passiert und hat niemanden gekümmert.

      • d_don Says:

        hmm. Mir gefällt es, das die Piratenpartei sich weder links noch rechts einordnet. Und kein Medium ist zu schade um seine Meinung zu vertreten. Das Interview habe ich gelesen, das ist gut. Wer da was „rechtes“ reininterpretieren will, soll das doch gerne aufzeigen. Grassdackel!

    • Nightmare Says:

      Die TAZ ist linksextrem? Muahahaha, janee, sicher.

  114. forenwanderer Says:

    Speziell für euch RECHTEN, die ihr hier in fremden Blogs Progaganda schürt, ein kleiner Nachweis, wie die „Junge Freiheit“ Fakten verdreht:

    „Im Internet waren mindestens zwei Videos aufgetaucht, die die angebliche Polizeigewalt während einer Demonstration gegen die Vorratsdatenspeicherung dokumentieren sollen.“

    Es waren mehr als 2 Videos, die zweifelsfrei belegen, dass die Gewalt in dieser Situation allein von der Polizei ausgegangen ist. Von „angeblich“ zu reden, ist schlichtweg falsch.
    Es folgt eine Art Rechtfertigung:

    „…ist das angebliche Opfer von Polizeigewalt schon bei mehreren Demonstrationen durch provozierendes Verhalten aufgefallen, wie Videoaufnahmen verschiedener anderer Demonstrationen in Berlin nahelegen. Nach Angaben der Polizisten kam es zur Gewaltanwendung, als nach einer Festnahme, der ein Platzverweis vorausging, ein Demonstrant eine Gefangenenbefreiung versuchte.“

    Erneut wird rhetorisch mit dem Wort „angeblich“ die Situation verharmlost. Selbst wenn dieser Demonstrant früher schon einmal auffällig geworden wäre, gibt es den Polizisten nicht das geringste Recht, drauf zu hauen. Die Sache mit dem Platzverweis u.ä. Begründungen der Polizei konnten widerlegt werden. Ich verweise hierzu auf den Chaos Computer Club und FeFe’s Blog…

    Schließlich will man die eigenen Thesen mit Argumenten untermauern:
    „Immer häufiger werden Polizisten bei ihren Einsätzen mit gewalttätigem Widerstand konfrontiert. Kriminelle sowohl aus dem linksextremen Milieu, als auch vor allem aus arabischen Großfamilien liefern sich regelmäßige Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht.“

    Dass das obige Zitat lediglich eine Pauschalisierung darstellt, erkennt der gewissenhafte Leser, aber eben nicht alle. Sollten diese Aussagen tatsächlich der Wahrheit entsprechen, wobei es nur ein Vorwurf von vielen in der JF ist, wäre doch die Darlegung von Fakten und Beweisen eine Leichtigkeit. Auffallend jedoch bleibt, dass man die YouTube- Videos von der „Freiheit statt Angst- Demo“ überkritisch beäugt, aber selbst für die eigenen Argumente keinerlei Fakten präsentieren will.
    Ich habe es bereits erwähnt, ich war unbefangen gegenüber der JF, weil ich sie zuvor nicht kannte, aber allein durch wenige Berichterstattungen konnte ich sehr rasch eine deutlich einseitige Berichterstattung feststellen. Wenn jemand Ausländer nicht mag, aus welchem Grund auch immer und jede Gelegenheit der Diskriminierung wahrnimmt, wenn jemand mit dem Polizeistaat bedingungslos liebäugelt und deren nachweisliche Gewalt zu rechtfertigen versucht, dann ist dies für mich EXTREM.
    Ich bin nicht EXTREM, weder rechts noch links. Wenn Ausländer in unserem Land Straftaten begehen, sollte man sie natürlich zur Rechenschaft ziehen. All das sollte im rechtsstaatlichen Rahmen ablaufen und auch die Polizei soll ihre Arbeit machen können und dürfen, aber richtig und pflichtbewußt.
    Die JF unterstützt durch derartige Berichterstattung extreme Auswüchse, ohne sie selbst zu begehen. Ich halte dies für Manipulation. Dass nun der Spiegel ähnlich manipulativ arbeitet, wenn auch gemäßigt, rechtfertigt nicht die falsche und hetzende Berichterstattung anderer Medien, gleich ob rechtsradikal oder linksradikal ausgerichtet. Die Macht des WORTES ist stärker als man denkt und löst zuweilen extreme Handlungen aus. Jornalisten, die bewußt dies ausnutzen, halte ich für gefährlicher als einzelne Randalierer.

    All das lenkt von Andreas Popp’s Interview gewaltig ab, was offensichtlich auch gewollt war. Das Interview war belanglos und auch die Tatsache, dass dies mit der JF geschah. Man kann es ihm vorwerfen, das Interview gegeben zu haben, aber auch nicht mehr. Seine Entschuldigung darf man ihm abnehmen oder nicht, solange er es nicht regelmäßig und einseitig macht. Ich schlage vor, er gibt gleich noch Interviews bei taz, Stern, Spiegel, Abendblatt und allen Medien am jeweils extremen Rand, um möglichst alle Klischees zu bedienen, dann brauchen die LINKEN auch nicht mehr neidisch zu sein, dass er schon bei den RECHTEN war. Ein wahrer Pirat (als Partei betrachtet) kann alles mögliche sein, nur kein Extremist…

    • Jens Says:

      „Ich habe es bereits erwähnt, ich war unbefangen gegenüber der JF, weil ich sie zuvor nicht kannte, aber allein durch wenige Berichterstattungen konnte ich sehr rasch eine deutlich einseitige Berichterstattung feststellen.“

      Ich werd die Erfahrung einfach mal selbst machen. Wenn es tatsächlich so schlimm ist, wie Du sagst, werde ich das sicher nicht lange aushalten. Da werden schon genügend Themen sein, die ich selbst hinreichend beurteilen kann, um die Tendenz und die Objektivität des jeweiligen Artikels bewerten zu können.

      • Emil Ule Says:

        Es reicht vollkommen, die entsprechende Website der JF zu studieren. Den Kommentarbereich dabei bitte ausblenden, sonst wird es schwierig mit dem Glauben an das Gute im Menschen….
        Nein, es ist nicht einfach mit Rechtsaussen zu sprechen. Aber es nicht zu tun, ist auch keine Lösung. Man kann nicht nicht kommunizieren. Eine Binsenweisheit.

    • Wahr-Sager Says:

      „Es waren mehr als 2 Videos, die zweifelsfrei belegen, dass die Gewalt in dieser Situation allein von der Polizei ausgegangen ist.“

      Na, dann mal her mit diesen „zweifelsfreien Belegen“. Ansonsten könnte man an deiner Glaubwürdigkeit nämlich stark zweifeln.

    • forenwanderer Says:

      Wer nichts sehen will, sieht auch nichts…
      Der Rest deiner Recherche ist sehr dürftig. Die Links habe ich übrigens nachgereicht. Im Übrigen werfe ich keine Faktenverdrehung vor, wie du es hier darstellst, sondern fordere eben solche ein. Mal sehen, ob da was Brauchbares kommt?
      „Es kann immer noch sein, daß in diesem Fall der Polizist überreagiert…“

      Diese Überreaktion ist allerdings genau der Punkt, um den es sich dreht und nicht sein dürfte…

  115. Marcus Says:

    Bist du wenigstens Mitglied der Piraten?

    • sahra Says:

      Nein, bin ich nicht. Ich hatte erst gehofft, sie könnten eine Alternative darstellen, aber das hat sich nach und nach in ihrer politischen Beliebigkeit und Ausrichtung, jetzt mit diesem Interview und der Verharmlosung, mit wem dort gesprochen wurde, erledigt.

      Es gibt zum Glück noch andere Parteien, von denen man eine gewisse Ernsthaftigkeit bei solch wichtigen Fragen, und vor allem auch sozialen Fragen, annehmen darf.

      • Lars Says:

        „Ich hatte erst gehofft, sie könnten eine Alternative darstellen, aber das hat sich nach und nach in ihrer politischen Beliebigkeit und Ausrichtung, jetzt mit diesem Interview und der Verharmlosung, mit wem dort gesprochen wurde, erledigt.“

        RIchtig sahra – das ist genau der Punkt. Die Piraten lassen sich gerade vor den falschen Karren spannen und verharmlosen auch noch dieses Blatt. Die Strategie der Neuen Rechten geht wunderbar auf. Wir holen uns revolutionäre, alternative Kräfte ins Interview, führen sie unseren Kameraden vor „Schaut, da ist was zu machen“, und im Anschluss spannen wir die Interviewten vor unseren Propagandakarren, weil sie in einem Akt des Selbstschutzes die NR oder auch JF verharmlosen. Damit stellen sich die Piraten leider selbst immer mehr in diese Ecke, ohne dass sie da wirklich hingehören.
        Liebe Piraten, wie wollt Ihr den Querfront-Strategen gegenwirken, wenn Ihr noch nicht einmal soviel Kompetenz besitzt und die führenden Presseorgane dieser Richtung kennt? Mit welcher Kompetenz geht Ihr überhaupt in die Politik? Und Ihr habt sicher noch nicht drüber nachgedacht, dass Eure sehr – sagen wir – überwachungsfeindliche Ausrichtung doch aus ganz bestimmtem Grund bei ganz bestimmten Leuten Begeisterung findet?
        Gute Besserung!

  116. DIGITALE LINKE Says:

    […] September. Unter demselben Datum hatte Seipenbusch seinen Stellvertreter im Beitrag zu seinem Blog „Mit Schmuddelkindern spricht man nicht“ noch verteidigt und verneint, die Piraten ließen sich von den Rechtsextremen instrumentalisieren. […]

  117. die ennomane » Blog Archive » Piratenabenteuer: Die Durchwatung des braunen Sumpfes Says:

    […] dass Andreas Popp sich für das Interview entschuldigte und Bundesvorsitzender Jens Seipenbusch ihn in Schutz nahm, mit dem nicht ganz abwegigen Argument Wenn wir diese Menschen nicht für würdig befinden, […]

  118. Carl Says:

    Eine Partei, die sich wie die Piratenpartei gegen Zensur und Überwachung und für Meinungsfreiheit einsetzt, sollte eigentlich gar nicht anders können, als JEDEM Rede und Antwort zu stehen. Wichtig ist ja nicht, WO jemand etwas sagt, sondern WAS er sagt. Wer postuliert, dass mit bestimmten Zeitungen nicht geredet werden darf, der kann eigentlich auch gleich sagen, dass ebendiese Zeitungen keine Existenzberechtigung haben und verboten gehören. Wenn das die Position der Piraten wäre, dann könnte die Partei sich auch gleich auflösen und den Schäubles das Feld überlassen. Und ich rede jetzt gar nicht von der wirklich harmlosen JF, die sich ausdrücklich zur Demokratie, dem Grundgesetz, der Meinungsfreiheit und so weiter bekennt. Ich finde, dieses Gleichbehandlungsprinzip sollte generell gelten, sogar in Bezug auf NPD-Publikationen und dergleichen. Ein Pirat hat getan, was eine Selbstverständlichkeit sein sollte, nämlich ein paar vernünftige Fragen vernünftig zu beantworten, und diese Empörung ist die Reaktion darauf? Da frage ich mich schon, wie aus den Idealen der Aufklärung geworden ist, zu denen ein Voltaire noch schrieb: „Ich stimme nicht mit dem überein, was Du sagst, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass Du es weiter sagen darfst.“

    • Cross Says:

      @Carl: Deine Unvoreingenommenheit und deine logisch pragmatische Sichtweise finde ich erstmal gut … doch ganz so einfach ist es leider nicht im politische Zirkus: In meinen Augen konnten die Piraten mit dem Interview und dem Fragebogen in der JF nur verlieren:
      – Sie haben den Kern ihrer Wählerschaft damit abgeschreckt (die empfinden nämlich ein üblen Unbehagen, wenn die Piratenpartei dort so prominent vertreten ist … und komischerweise keine andere der Bundestagsparteien dort gerade mit Interviews und Kuschel-Fragebögen auftaucht).
      – die Piraten haben sich damit von der Maschinerie der JF kapern lassen.
      – sie haben den anderen Parteien eine Steilvorlage gegeben den Wählern vor den Piraten angst zu machen und von den eigentlichen Inhalten abzulenken.

      … die Beschwichtigung von Jens hier im Blog und die aggressive Verteidigungshaltung vieler Piraten gießt in meinen Augen noch mehr Öl ins Feuer.

      P.S. Ich bin kein Pirat – finde eure junge Aufbruchstimmung und die Ziele des Parteiprogramms gut … wählen würde ich euch auch gerne … doch was passiert, wenn ihr euch auch später noch von den Rechten instrumentalisieren lasst?

      Also, kehr eure humanistischen Werte nach Außen, bezieht klar Stellung gegen Rechts, lasst euch nicht vereinnahmen … damit ich guten Gewissens einen Änderhaken auf meinem Wahlzettel machen kann 😉

      • d_don Says:

        Ich habe das Gefühl als würden einige Herren des linken Spektrums versuchen wollen, die Piraten zu vereinnahmen und mit dieser kolportierenden Hexenjagd ihr Terrain abzustecken.

        Die Piraten haben ganz klar Ihre Positionen in dem Interview aufgezeigt.

        Eine freiheitliche Demokratie muss das aushalten, daß die Meinungsfreiheit aller gilt, sowohl extrem linker als auch extrem rechter Positionen. Und soweit ich weiß haben wir 80 Bundestagssitze einer extrem linken Partei im Bundestag und keinen einzigen Sitz der extrem rechten Parteien.

        Um das nochmal ganz klar zu sagen, ich schließe mich den Meinungen vieler Freigeister an, der JF Rechtsextremismus zu unterstellen kann ich in keinster Weise nachvollziehen, das ist schlichtweg absurd. Ich bitte um entsprechende Belege und nicht um Hexenjagd kolportierende diffuse Unterstellungen.

        Ich würde mir von der Piraten erhoffen, daß sie sich weiterhin jenseits linken und rechten Gedankenguts positionieren und die klaffende Lücke gesellschaftlichen Liberalismus und der Bürgerrechte in diesem Land schließen.

        Mal eine weitere Überlegung: Gibt es noch rechte und linke Flügeleinteilung? Ich kann keinen Unterschied zwischen extrem Linken und extrem Rechten erkennen, sie sind beide totalitär. Und dann haben wir noch sozialdemokratische und konservative Etatisten, die zumindest eint, das sie immer weniger Eigenverantwortlichkeit und immer mehr den Staat lenken und kontrollieren lassen wollen.

        Weiter so Piraten, aber stellt Euch drauf ein, beide Seiten werden versuchen auf Euch einzudreschen.

  119. Poppen bis der Arzt kommt…(Spiel nicht mit den Schmuddelkindern…) « Des Schwachsinns fette Beute Says:

    […] hilfreich war dabei die Rückendeckung seines Parteivorsitzenden Jens Seipenbusch, der in seinem Weblog darauf reagierte. Auch dieser hatte mal einen lapidaren völlig unpolitischen Fragebogen […]

  120. nanuk Says:

    Liebe Kommentierenden,
    alle Beiträge die beleidigend waren oder sonstwie die Netiquette verletzen habe ich nun gelöscht.
    Zuletzt wurden ohnehin nur noch ‚Nettigkeiten‘ zwischen wenigen ausgetauscht.
    Bitte denkt an die üblichen Regeln eines gesitteten Miteinanders und berücksichtigt, dass Kommentare zum Blog auch einen Bezug dazu haben müssen. Es gibt genug andere Plattformen im Netz, auf denen man seine Grundsatzdebatten führen kann.
    Grüße,
    Jens Seipenbusch

    PS: bis auf weiteres werden Kommentare erst nach Prüfung freigeschaltet.

  121. macpres Says:

    Bin der Meinung hier ist ein Überraschung am Wahlsonntag drin 😉

  122. Marcus Says:

    nanuk,

    Schön das du hier mal wenigstens adminitrativ tätig würdest,aber so hinten ran gehängt machen die Beiträge recht wenig Sinn…

    also wenn du willst kannst du meine löschen,also die ohne erkennbaren Zusammenhang.

    Dem Rest wünsche ich baldige Findung der eigenen Grenzen der Freiheit….

    Bis irgenwann

    Marcus

  123. POLITBLOGGER » Ahnungslosen-Partei Says:

    […] zu Popp versteht Piraten-Chef Jens Seipenbusch die Aufregung um das Interview übrigens nicht. Er sieht darin vielmehr allen Ernstes so etwas wie den Beitrag seiner Partei im Kampf gegen den […]

  124. Andreas_P Says:

    Hallo Jens, vielen Dank für die Stellungnahme.

    Ich habe durch Zufall auch vor ca. 3 Jahren das erste Mal von der JF erfahren, da jemand dessen Weisungen ich unterstellt war, ebenfalls diese Zeitung abonniert hatte. Nun bin ich ein politisch sehr interessierter Mensch und dachte mir OK, da gibt es also diese „rechte Zeitung“, und habe diese Person dafür insgeheim (abgeurteilt), dann allerdings habe ich mal einen Artikel lesen dürfen. Es stimmt der Artikel war nicht Mainstream aber dafür gut recherchiert.
    Nun stellt sich mir die Frage: Brauchen wir unbedingt einen inneren Kompass (Parteien, Bibel, Gott) usw um moralisch oder sinnvoll zu handeln…. (Ich erinnere mich nur mal an die Zeugen Jehovas, welche eine handfeste Blutvergiftung mit allem nur nicht mit etablierter Medizin versorgen wollen, da es ihren „Werten“ schade. Hmm das klingt wie (von der einen Seite: Wir brauchen keine Industrie und kein Geld, schadet ja nur der Natur, die zweite Seite meint, ohne Geld und Wohlstand macht keiner sich Gedanken über die Umwelt nur über das „Essen und Trinken“, und die letzte dritte Seite sagt: Was kümmern uns Natur und das Kapital, wenn die da oben uns keine Chance lassen, sind doch eh alles Nazis….Ach und die vierten: Natur?, Kapital?, Chancengleichheit? Was soll die Frage solange wir von fremdem Volke unterwandert werden, und die rote Gefahr überall zu spüren ist? (Das war nun ein kurzer Auszug aus mehreren „politischen“ Basisüberzeugungen. Die Piraten stellen aber diese Fragen nicht, da sie wissen, dass man sowieso nicht alle zufrieden stellen kann. Grundüberlegungen hier sind eher: Was können wir machen damit wir morgen noch genug zum Essen haben, dass wir uns nicht präventiv erschießen, eine Umwelt erhalten, deren umgewandelten Stickstoff wir benötigen in einer Welt die immer mehr zusammenwächst? Auch wenn es einigen hier extrem schwerfällt, ZITAT: Werte sind nicht falsifizierbar; bedeutet, es ist nicht besser oder schlechter gegen Nazis zu sein, es ist einfach nur anders. Wir bekommen keine Menschheitspunkte dafür blinden, muslimischen alten Frauen im Rollstuhl über die Strasse geholfen zu haben, allerdings würde sich vielleicht die alte Dame freuen und sich bedanken. Kürzlich sagte ein guter Freund: Religionen seien obsolet, im 21Jhrt würden die Menschen das auch irgendwann erkennen. Nun frage ich mich: gilt das vlt auch für Ideologien (sozusagen das PAUSCHALANGEBOT für Lebensentwürfe oder Weltanschauungen?) Es wäre vielen Menschen (speziell in der Klimakatastrophe auf etwaigen Inseln) zu wünschen. Denn für solche Präventionstechnologie müssten die Menschen sich mal wirklich auf Augenhöhe mit dem Gegenüber (dessen politische Meinung man/frau vlt. nicht teilt) auseinandersetzen.

    Das war ein Kommentar zur Debatte: Freiheit von Ideologien. Werte sind nicht per se abhängig von Ideologien. Dies zu erkennen ist aber ein Evolutionsprozess.

    Andreas_P (kyeldon@yahoo.com) [Piratenwähler aus Prinzip!]

  125. Nur Pirat sein reicht nicht « Ernst Wilhelm Says:

    […] Lichtblick derzeit. Die Partei grenzt sich nicht ab, insofern sie bei der Verachtung radikaler Meinungen nicht […]

  126. noriba Says:

    In meinem Umfeld erschien die Piratenpartei bisher durchaus als wählbare Alternative zum sonstigen Systemeinheitsbrei. Das hat sich allerdings mit den Reaktionen zum JF-Interview schlagartig geändert. Die Piraten lassen sich von ihren größten Konkurrenten, den linken Parteien, aus der Bahn werfen, indem sie sich unterwürfig dem Rechtfertigungs- und Distanzierungszwang gegen „Rechts“ beugen. Ich dachte, für die Piraten wären Kategorien wie „Links“ und „Rechts“ längst überholt?
    Hochgradig peinlich und nicht wählbar.

  127. Piratenpartei: Klarmachen zum Kentern? « TV… und so Says:

    […] Jens Seipenbusch nimmt seinen Vize in Schutz und schreibt in seinem Blog: „Die Piratenpartei lässt sich jedenfalls nicht instrumentalisieren und instrumentalisiert […]

  128. Schwarzmaler Says:

    Jetzt habe ich die Zeitung endlich mal gelesen 😉 um mal zu sehen wessen Meinungsfreiheit ich hier verteidge. Ich bin gelinde überrascht – die Zeitung ist konservativ, intellektuell, und harmloser als erwartet, da schreibt die FAZ an guten Tagen kontroversere Artikel – man lese den Artikel über den alternativen Verlauf des zweiten Weltkrieges. Hobbes und Smith wie erwartet, Gleichheit als Gefährdung der Demokratie, und Linksextremismus anhand abgefackelter Oberklassenwagen. Und ein paar bemerkenswerte Hintergrundartikel, wie zu Lars von Triers Antichrist und Spaniens Beitrag zur Begründung des modernen Europas Und nicht zuletzt ein hervorragender Leitartikel zu Nichtwahl und Protestwahl. Und dafür dieser Sturm der Entrüstung? Den einzigen Unterschied zu taz und FAZ – das Blatt liegt im Schmuddelregal und wird im Mainzer Hauptbahnhof nur auf Verlangen ausgehändigt. Großer Gott. Wenn das der Feind der Linken sein soll… habt ihr noch keine Drachen gesehen.

  129. chris Says:

    Die Piraten müssen sich für das Interview nicht entschuldigen! Es wurden 10 Antworten auf 10 Fragen gegeben und mehr nicht!

  130. Lars Says:

    Das Problem ist nicht das Interview. Das Problem ist die Aussage, dass man die JF nicht gekannt habe. Wer mit Unkenntnis in die Politik geht, ist nicht wählbar.

  131. Ezio Says:

    Ich muss ihnen ein Lob für ihre Standfestigkeit aussprechen. Sie haben es geschafft dem ganzen linksaggressiven Trubel entgegenzutreten und ihre profilierte Meinung zu behalten. Die Junge Freiheit ist weder „rechtsextrem“ noch „braune Soße“. Sie bewegt sich auf demokratischen Boden und ist eine erfrischende Alternative gegen die aufdiktierte und „du-willst-doch-dazu-gehören“-Leitkultur der Linken. Herr Popp hat sich weder an „den rechten Rand begeben“ (denn da ist die JF nicht zu finden) noch sich ungenügend von „rechten Argumentationen distanziert zu haben“. Sie haben, was ich sehr gut finde einfach den kleinen Steckbrief der JF ausgefüllt, was nichts verwerfliches ist; insofern ist der riesige Aufschrei von wegen „zu hart Steuerbord“ und so total idiotisch und ich frage mich wie man aus sowas einen derartigen Trubel heraufbeschwören kann!

  132. juergenelsaesser Says:

    Zieht die Säbel, Piraten!

    Eine kleine Unterstützungserklärung auf
    http://www.juergen-elsaesser.de

  133. CAROLUS V Says:

    Wahlen ändern nix… sonst hätte man sie längst verboten. 😀

  134. Marc Says:

    Freiheit sollte für alle gelten… Ergo sollte eine Partei die für Freiheit steht neutral sein. Hin und wieder bedeutet Neutralität aber leider, dass von allen Seiten auf einen eingedroschen wird, weil alle denken man paktiere mit den bitterbösen Erzfeinden… Neutral zu sein ist schwierig, neutral zu bleiben noch viel mehr.
    Ich finde es gut, dass hier deutlich betont wird, warum das Interview mit der JF die Piraten nicht automatisch „unwählbar“ macht und warum solche Interviews nicht „falsch“ sind, anstatt sich tausendmal dafür zu entschuldigen und damit einen Rückzug zu machen. Das ist für mich das beste Zeichen, dass diese Partei (möglicherweise als einzige heutzutage) wirklich für ihre Ideale steht.

    Hut ab für dieses selbstbewusste Statement!

  135. quwr Says:

    Hi Jens,
    ich war schon etwas verwirrt, als ich von Deinem Interview in der Jungen Freiheit las. Ich war mir nicht sicher was das für ein Signal sein sollte.

    Deine Sichtweise kann ich nachvollziehen und auch teilen.

    Danke für die Erklärung.

  136. Piratenpartei – Heulen und Zähneknirschen, jetzt erst recht » F!XMBR Says:

    […] Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Jens Seipenbusch, hatte versucht, Kritiker, mit dem Ausspruch Mit Schmuddelkindern spricht man nicht verächtlich zu machen. Fiddle.Knows dazu: Aber genau das sagt das Grundgesetz, wenn es um […]

  137. JBS283 Says:

    Wie kann man nur so unglaublich ignorant sein!?!

    Keiner der Kritiker hier setzt sich mit dem Inhalt des Interviews auseinander, es geht nur um „Der hat mit den Rechten geredet!!!111einseinself“

    Willkommen im McCarthyismus des 21. Jahrhunderts, nur dass es jetzt nicht mehr die bösen Kommunisten sind, sondern die bösen Rechten:
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31165/1.html

  138. “Weder links noch rechts” Says:

    […] gewisser Weise entzückend fand ich Jens’ Beitrag zu “Mit Schmuddelkindern spricht man nicht“. Er schildert dort, dass gerade die jungen die Leser der Jungen Freiheit ein Recht darauf […]

  139. Die Piraten und ihr verantwortungsloser Umgang mit ihrer Rechts-Debatte « evil daystar Says:

    […] der Piraten gegen Rechte ist nicht zu erfahren. Auch nicht in Seipenbuschs Stellungsname “Mit Schmuddelkindern spricht man nicht“.  “Aber genau das sagt das Grundgesetz, wenn es um Nazis und andere Antidemokraten […]

  140. Aufgeschlossen Says:

    Also einige Kommentare hier finde ich einfach kindisch, die JF ist demokratischer und weltoffener alles der gesamte Rest der Deutschen Medienlandschaft. So gesehen sollte sich nicht die JF Resozialisieren, sondern eben jener Rest.

    Wie gut das jeder Redet aber keiner weiss wovon er spricht… Lesen bildet.

  141. Bundestagswahl 2009: Welche Partei werdet ihr whlen? - Seite 68 - Musiker-Board Says:

    […] inhalt des interviews, nicht dass es eins gegeben hat. warum? darum! sehr gut fand ich auch den kommentar von jens seipenbusch __________________ ak vorratsdatenspeicherung RANZ ON , RANZ HARDak zensur […]

  142. Thorstena » Klarmachen zum Kentern Says:

    […] daraufhin der Vorsitzende seinen Stellverteter in Schutz nimmt, gleichzeitig aber einräumt, das sei nicht gerade ein kluger Schachzug […]

  143. The Lunatic Fringe Says:

    […] der Scheinskandal um das JF-Interview von Andreas Popp, dessen Reaktion auf die Reaktion, sowie das Statement von Jens Seipenbusch, Kinderkriegen, das alberne Terrorvideo zur Bundestagswahl mit dem afghanischen Windhund, NSFW als […]


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